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Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (l), Ministerpräsident Horst Seehofer und Fraktionschef Thomas Kreuzer (r).

© Sven Hoppe/dpa

CSU Fraktionschef zu Personaldebatten um Seehofer: "Sondierungen waren nicht belastet"

Horst Seehofer beklagte sich mehrmals und will heute mit seinen Kritikern abrechnen. Doch CSU-Fraktionschef Thomas Kreuzer findet: Personalquerelen hätten die Jamaika-Sondierungen nicht belastet.

Der Fraktionsvorsitzende der CSU im bayerischen Landtag, Thomas Kreuzer, bestreitet, dass sich der innerparteiliche Streit um Horst Seehofer die Position der CSU bei den Jamaika-Sondierungen geschwächt hat.

„Ich stimme nicht zu, dass die Sondierungen durch Personalfragen belastet gewesen wären“, sagte Kreuzer dem Berliner „Tagesspiegel“ (Donnerstagsausgabe). „Wir haben die Verhandlungen immer zu 100 Prozent an den Sachfragen orientiert geführt – und zwar alle vier Parteien. Es waren anstrengende, aber gute Gespräche aller Beteiligten, bei denen Personalfragen überhaupt keine Rolle gespielt haben.“

Seehofer hatte sich über "zerstörerische Abläufe" beschwert

Seehofer hatte sich von Berlin aus über „zerstörerische Abläufe“ und ein „ununterbrochenes Trommelfeuer gegen meine Person aus der eigenen Partei“ beklagt und die CSU mehrmals an den Beschluss des Parteivorstands erinnert, nicht über Personalien zu reden, solange die Sondierungen laufen. An diesem Donnerstag will er sich dazu vor der Landtagsfraktion und dem Parteivorstand äußern.

Bei den Besprechungen in München gehe es jetzt darum, „wie wir uns so aufstellen, dass wir den Freistaat Bayern kraftvoll in die Zukunft führen können“, sagte Kreuzer. Zu möglichen Kandidaten und deren Eignung wollte er sich nicht äußern. Am Ende sei „jede Lösung gut, wenn sie dafür sorgt, dass die Partei mit größtmöglicher Geschlossenheit und Einigkeit vor die Wähler tritt“.

Gegen eine Mitgliederbefragung

Was das Verfahren betrifft wandte sich der Fraktionschef gegen den Vorschlag von Wirtschaftsministerin Ilse Aigner, den Spitzenkandidaten für die Landtagswahl im nächsten Jahr über eine Urwahl zu ermitteln. „Ich rate davon ab“, sagte er. Zum einen habe er „starke Zweifel, ob es ein erfolgreiches Modell wäre, wenn wir zeitgleich einen amtierenden Ministerpräsidenten und einen anderen Spitzenkandidaten hätten“. Zum andern würde eine Mitgliederbefragung „die Personaldebatten über Wochen und Monate verlängern“.

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