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SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz wird am 01.02.2017 bei einem Programmforum der SPD Herne zur Bundestagswahl in Herne (Nordrhein-Westfalen) von der Bundestagsabgeordneten Michelle Müntefering begrüßt.

© dpa

Casdorffs Agenda: Wenn Schulz Kanzler werden soll, muss die SPD zusammenhalten

2017 kann das Jahr der Wende weg von Merkel werden. Kanzler Schulz? Durchaus vorstellbar - aber noch sind es acht Monate.

Jetzt geht’s lohoos – so skandierte die SPD, als Rudolf Scharping Kanzlerkandidat wurde. 1994 war das. Das ist deshalb kein böser Vergleich, weil Scharping, früher auch „Genosse Scharfsinn“ genannt, um ein Haar Kanzler geworden wäre. Im Wahlkampf gegen Helmut Kohl. Das wurde auch deshalb nichts, weil die Genossen untereinander nicht solidarisch waren.

Diese Vorrede soll sagen: Wenn Martin Schulz eine Chance gegen Helmut Kohls politische Enkelin Angela Merkel haben soll, dann müssen die Sozialdemokraten tatsächlich zusammenhalten. Der Kanzlerkandidat ist nämlich vor allem ein Spitzenkandidat – gewählt werden muss erst einmal die Partei.

Was dann zählt, ist die Fraktion. Die wählt den Bundeskanzler. Um dafür nun so stark wie möglich zu werden, muss es inhaltlich und personell funktionieren. Da darf kein Blatt Papier zwischen den Kandidaten und die Partei passen, um hier mal die Spitzengenossen aus dem Wahljahr 1998 zu zitieren.

Unvergessen: Das war das Jahr der Wende weg von Kohl zu Gerhard Schröder. So wie 2017 das Jahr der Wende weg von Merkel werden kann. Kanzler Schulz? Stand heute ist das drin. Aber: noch acht Monate! Dann wird gewählt. Es geht ja erst los.

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