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Der SPD-Chef Marin Schulz.

© Kay Nietfeld/dpa

Casdorffs Agenda: Die SPD braucht Profis für den Wahlkampf

Wer das Land regieren will, der muss erst mal einen professionellen Wahlkampf organisieren können. Sonst gilt, was einst der Fußballer Andreas Brehme sagte. Ein Kommentar.

Vom bekannten Fußballphilosophen Andreas Brehme stammt der Satz: „Hast du Scheiße am Schuh, hast du Scheiße am Schuh.“ Genau so geht es der SPD. In Umfragen verliert sie, was sie gerade erst gewonnen zu haben schien. Da wähnte sie sich schon auf dem Weg zum Sieg am 24. September. Nicht dass ihre Chancen schon bei 100 Prozent gestanden hätten, aber auf 30 plus konnte die Partei hoffen. Womit der Republik, das nebenbei, durchaus gedient wäre. Wenn es nämlich die Perspektive auf einen Machtwechsel gibt, dann strengen sich alle mehr an. Auch die an der Macht.

Von dieser Anstrengung, einer inhaltlichen, kann bei Angela Merkel ja nicht wirklich die Rede sein. Zum Umfragetief kommen bei der SPD dann auch noch Sachen hinzu, die man kaum glauben mag: Ein Programm soll her, aber dann gibt es vor allem ein Hin und Her. Kommt, kommt nicht, kommt doch – das überlagert alle Versuche, die Inhalte sowohl zu platzieren als auch zu illuminieren.

Da interessiert dann plötzlich mehr, was im Willy-Brandt-Haus mal wieder nicht klappt. Ist das auch, sagen wir, sozial ungerecht, eines muss sich die SPD sagen lassen: In dieser Situation müssen Profis für den Wahlkampf ran. Wer professionellen Wahlkampf machen kann, dem traut der Wähler vielleicht auch zu, das Land zu regieren. So, und nur so, wird ein Schuh daraus.

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