zum Hauptinhalt
Bundesinnenminister Thomas de Maizière bekräftigt im Interview auch seine Ablehnung der Burka.

© imago/Metodi Popow

Bundesinnenminister zum Kirchentag: De Maiziere fordert Kirchen zur Beteiligung an Islamdebatte auf

Innenminister de Maizière kritisiert die deutschen Kirchen. "Ich wünsche mir mehr kirchliche Wortmeldungen zu strittigen Fragen", sagte er im Vorfeld des Evangelischen Kirchentages.

Thomas de Maizière kritisiert die deutschen Kirchen. "Mich stört erstens, dass die Kirchen das Thema Islam zu sehr dem Staat überlassen und selber in der Debatte kaum aktiv sind", sagt der Bundesinnenminister in der "Zeit". Zu Beginn des Evangelischen Kirchentags am Mittwoch in Berlin übte er auch Kritik am Kirchenasyl. Ihn störe „der kirchliche Umgang mit der harten Seite des Asylrechts, also mit Rückführung und Abschiebung.“ 

Es könne nicht nur eine Willkommenskultur geben, „sondern in einem Rechtsstaat muss es auch Akzeptanz für eine Abschiebekultur geben.“ Mit Blick auf den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Reinhard Kardinal Marx, sagt der Minister: „Ich vermisse bei vielen Kirchenvertretern die Einsicht, dass beides dazugehört: Bleibendürfen und Gehenmüssen.“

"Wünsche mir mehr kirchliche Wortmeldungen zu strittigen Fragen"

Thomas de Maizière ist selbst aktives Mitglied der evangelischen Kirche. Zur Islamdebatte sagt er: „Ich wünsche mir mehr kirchliche Wortmeldungen zu strittigen Fragen“. Dazu gehöre: „wie ein aufgeklärter europäischer Islam aussehen soll und wo die Religionsfreiheit endet – auch die der Muslime.“

Der Spitzenpolitiker bekräftigt im Interview seine Ablehnung der Burka, die nicht zu Deutschland gehöre: „Sie widerspricht unserer europäischen Gepflogenheit, Gesicht zu zeigen. Und sie steht für eine Art der Religionsausübung, die nicht verbindet, sondern trennt.“

Zur Startseite