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Wolfgang Schäuble (rechts) kritisiert Kanzlerkandidaten Martin Schulz (links).

© dpa/ Reuters

Update

Bundesfinanzminister über SPD-Kanzlerkandidaten: Schäuble vergleicht Martin Schulz mit Trump

Der Bundesfinanzminister wirft Martin Schulz in einem Interview Populismus vor. Der SPD-Kanzlerkandidat sei kein glaubwürdiger Kämpfer gegen das Establishment.

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) sieht Gemeinsamkeiten zwischen SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz und US-Präsident Donald Trump. „Wenn Schulz seine Unterstützer 'Make Europe great again' rufen lässt, dann ist das fast wortwörtlich Trump“, sagte Schäuble dem „Spiegel“.

Schulz soll "mal ein bisschen nachdenken"

Die Art, wie Schulz eine vermeintliche Spaltung der Gesellschaft beschwöre, folge der postfaktischen Methode des US-Wahlkampfs. Es würde Schulz gut tun, wenn er „mal ein bisschen nachdenken“ würde statt auf „Dampfplauderei“ zu setzen. „In einer Zeit, in der weltweit die Versuchung durch den Populismus zugenommen hat, dürfen Politiker nicht so reden wie Herr Schulz“, meinte Schäuble.

Der SPD-Kanzlerkandidat sei auch kein glaubwürdiger Kämpfer gegen das Establishment. „Herr Schulz ist doch kein Underdog, der irgendwo aus dem Wald kommt“, sagte Schäuble. „Der Mann saß jahrzehntelang im Europäischen Parlament, zuletzt als Präsident. Wenn das kein Establishment ist, was denn dann?“

Ein Establishment-Mitglied ohne jede Selbstkritik geht auf ein anderes Establishment-Mitglied los, das zumindest einige der herrschenden Zustände kritisiert. Der eine findet sich und seine Klasse einfach nur toll, während der andere sich teilweise selbstkritisch gibt.

schreibt NutzerIn 2010ff

SPD-Vize Ralf Stegner verteidigte den Kanzlerkandidaten seiner Partei gegen Schäubles Angriffe. "Mein Rat an Herrn Schäuble: Er sollte weniger Dinge sagen, die zeigen, dass er wenig über die Lebenswirklichkeit vieler Mitbürger weiß", sagte Stegner den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Martin Schulz spürt, was die Leute bewegt, er kennt die Probleme und er spricht eine Sprache, die die Menschen verstehen." (AFP/dpa)

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