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Aleppo in Syrien, aufgenommen 2014.

© dpa/EPA/ALI MUSTAFA

Bürgerkrieg in Syrien: Waffenruhe bislang weitgehend eingehalten

Die am Freitag vereinbarte Waffenruhe in Syrien wurde offenbar bis Samstagmorgen weitgehend eingehalten. Zwei Soldaten wurden bei einem Anschlag in der Provinz Hama getötet.

Die am späten Freitagabend in Syrien in Kraft getretene Waffenruhe ist bis zum Samstagmorgen offenbar weitgehend eingehalten worden. Die Menschen in der Hauptstadt Damaskus erwachten ohne das übliche Granatfeuer, und auch in Aleppo im Norden herrschte weitgehend Ruhe, wie Korrespondenten der Nachrichtenagentur AFP berichteten. Sollte die Feuerpause bis zum Nachmittag halten, wollten Bewohner der ehemaligen Wirtschaftsmetropole erstmals seit langem mit ihren Kindern in die Parks in der Nähe gehen.

Auch in den Provinzen Homs und Hama sei es ruhig, berichtete die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Wenige Stunden vor Beginn der Waffenruhe hätten Russland und die syrische Armee ihre Gegner dort noch einmal verstärkt angegriffen. Die Angaben der in London ansässigen Organisation, die sich auf ein Netzwerk von Informanten in Syrien stützt, lassen sich von unabhängiger Seite schwer überprüfen.

Nach Angaben der amtlichen syrischen Nachrichtenagentur wurden allerdings bei einem Autobombenanschlag am Ostrand der Stadt Salamijeh in Hama zwei Menschen getötet. Laut der Beobachtungsstelle handelte es sich um einen Angriff der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) auf einen Kontrollposten der Regierungssoldaten.

Aus der Küstenprovinz Latakia meldete die Beobachtungsstelle vereinzelt Kämpfe zwischen Regierungskräften und Dschihadisten. Von der Waffenruhe ausgenommen sind der IS, die Al-Kaida-nahe Al-Nusra-Front und mit ihr verbündete islamistische Milizen.

Die syrische Führung kündigte darüber hinaus weitere Angriffe auf die Rebellenhochburg Daraja westlich von Damaskus an. Sie argumentierte, in dem Ort hielten sich auch Dschihadisten auf. Dies stieß auf scharfe Kritik von Rebellen und Aktivisten. In den sozialen Netzwerken erklärten sie sich unter dem Stichwort "Wir alle sind Daraja" mit den Menschen in dem Ort solidarisch.

Kurz vor dem offiziellen Inkrafttreten der Waffenruhe am Freitag um 23.00 Uhr (MEZ) hatten die Vereinten Nationen unter Bedingungen eine Fortsetzung der Friedensverhandlungen für das Bürgerkriegsland am 7. März angekündigt. Voraussetzungen für die Fortsetzung der Friedensgespräche seien, dass die unter UN-Vermittlung vereinbarte Feuerpause eingehalten werde und dass weitere Hilfslieferungen ermöglicht würden. Die jüngsten Gespräche in Genf waren Anfang Februar ausgesetzt worden.

(AFP)

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