zum Hauptinhalt
Bruno Kahl.

© dpa

Bruno Kahl: Der Mann, der den BND auf Kurs bringen soll

Bruno Kahl tritt am Freitag sein Amt als BND-Präsident an. Der Neue muss etliche Probleme lösen - im eigenen wie im Hohen Haus. Ein kleines Porträt.

Von Frank Jansen

Er wird es nicht leichthaben. Bruno Kahl tritt an diesem Freitag ein Amt an, das als eines der schwierigsten in der Behördenlandschaft gilt. Der 53-jährige Verwaltungsjurist ist der neue Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND). Die Ansprüche an Führungskraft und Fingerspitzengefühl sind hoch – auch wegen der Probleme im eigenen Haus und der Vorwürfe, der sich der Dienst ausgesetzt sieht.

Ein Teil der Mitarbeiter des BND sind verunsichert, weil Kahls Vorgänger Gerhard Schindler vorzeitig aus dem Amt gedrängt wurde. „Das ist eine Schweinerei“, war im BND zu hören. Schindler musste gehen, weil in der Bundesregierung befürchtet wurde, dass nach der Bundestagswahl im September 2017 womöglich die Grünen als Koalitionspartner über die Besetzung des Chefpostens beim BND mitreden. Der heute 63-jährige Schindler hätte dann kurz vor der Pensionierung gestanden. Kahl hingegen ist „jung“ genug, um lange über die Wahl hinweg amtieren zu können – falls der BND nicht mit einer neuen Affäre konfrontiert wird.

Kahl ist ein Vertrauter Schäubles

Kahl muss sich nicht nur in die Abläufe eines im Umbruch befindlichen Apparats mit mehr als 6000 Mitarbeitern und zwei großen Standorten in Berlin-Lichterfelde und dem bayerischen Pullach, einarbeiten. Er hat auch den Umzug von 4000 Beamten in die neue Zentrale in Berlin-Mitte vorzubereiten und soll die aufwendige technische Modernisierung des Dienstes vorantreiben.

Externe Herausforderungen sind die Terrorgefahr und das aggressive Gebaren ausländischer Geheimdienste, vor allem der russischen. Dazu kommen die Ansprüche der westlichen Partner, allen voran der US-Dienste, die nicht immer mit deutschem Recht zu vereinbaren sind. Weil der BND bisweilen den US-amerikanischen Freunden gegenüber zu nachgiebig war, plagt er sich jetzt mit dem NSA-Untersuchungsausschuss ab. Auch da muss der neue Chef Statur zeigen.

Er kann hart arbeiten

Bruno Kahl gilt als hart arbeitender Mann. Er hat bisher die Abteilung für „Privatisierungen, Beteiligungen und Bundesimmobilien“ im Bundesfinanzministerium geleitet. Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat schon einiges dazu beigetragen, Kahl an die Spitze des BND zu bringen: Als Schäuble Bundesinnenminister war, führte er dessen Leitungsstab – und Peter Altmaier war Staatssekretär. Kahl kommt also nicht als Fremder zu den Verantwortlichen für die Sicherheit.

Zur Startseite