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Air Berlin durchlebt schwere Zeiten. Hohe Schulden und die Gepäckbandprobleme gehören dazu und jetzt noch ein Loch.

© Monika Skolimowska/dpa

Air Berlin: Fliegen ist Vertrauenssache

Das von Passagieren entdeckte Loch im Rumpf einer Leihmaschine von Air Berlin wird als Rufschaden an der Airline hängen bleiben. Ein Kommentar

Ein Kommentar von Gerd Appenzeller

Der Mistral ist ein starker und oft sehr kalter Fallwind, der sich manchmal tagelang im Rhonetal austobt. Eine Airline nach ihm zu nennen, zeugt von einer gewissen Neigung zu Turbulenzen. Was bewog die Air Berlin wohl dazu, ausgerechnet die italienische „Mistral Air“ mit der Durchführung eines Fluges zu beauftragen? Es wird wohl der klassische Engpass bei einer Luftgesellschaft gewesen sein, die selber gerade heftig durchgeschüttelt wird. Das Loch im Rumpf jenes Flugzeugs, das am letzten Sonntag von Düsseldorf nach Stuttgart fliegen sollte, wird in jedem Fall als Schaden an Air Berlin haften bleiben – als Rufschaden. Zu viel ist ungeklärt bei dem Vorfall. Passagiere tolerieren etliches bei der Linie, an die sich mit Blick auf ein potenzielles Drehkreuz Berlin lange Zeit große Hoffnungen knüpften: verspätete Flüge, Warten auf Gepäck, gestrichene Destinationen, das Aus der geradezu legendären Air-Berlin-Mallorca-Strecke, alles schmerzhaft, aber verzeihbar. Ein auch nur vermuteter laxer Umgang mit dem Thema Sicherheit jedoch gehört garantiert nicht in den Bereich des Hinnehmbaren. Wenn die Passagiere wegbleiben, braucht Air Berlin keinen Geldgeber mehr.

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