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PORTRÄT BERNDT SCHMIDT FRIEDRICHSTADTPALAST:: „Berlin findet den Palast wieder schick“

Berndt Schmidt ist ein bescheidener Typ. Wenn er das Publikum im Friedrichstadtpalast begrüßt, erscheint er nicht persönlich, sondern lässt seine Stimme lediglich aus dem Off ertönen, weil er „seinen“ Künstlern nicht die Show stehlen will: den langbeinigen Mädels von der berühmten Girl-Reihe, den Artisten, Sängern und Tänzern, die anschließend die größte Revuebühne der Welt bevölkern, um das Publikum zwei Stunden lang in strassglitzernde Traumwelten zu entführen.

Berndt Schmidt ist ein bescheidener Typ. Wenn er das Publikum im Friedrichstadtpalast begrüßt, erscheint er nicht persönlich, sondern lässt seine Stimme lediglich aus dem Off ertönen, weil er „seinen“ Künstlern nicht die Show stehlen will: den langbeinigen Mädels von der berühmten Girl-Reihe, den Artisten, Sängern und Tänzern, die anschließend die größte Revuebühne der Welt bevölkern, um das Publikum zwei Stunden lang in strassglitzernde Traumwelten zu entführen.

Im knallharten Musical-Business hat der promovierte Betriebswirt gelernt, wie man Menschen begeistert. Schmidt hatte die beiden Stuttgarter Bühnen des Unterhaltungskonzerns „Stage Entertainment“ gemanagt, bevor er nach Berlin geholt wurde – als Retter des Friedrichstadtpalastes, der 2007 in finanziellen Schwierigkeiten steckte. Erstaunlich schnell ist ihm die Wende gelungen: Während seiner Intendanz stieg der Ticketverkauf um 104 Prozent, im Geschäftsjahr 2013 kamen 25,9 Millionen Euro in die Kasse.

Im vergangenen Jahr konnte zudem die bisher nur einmal geknackte Marke von einer halben Million Besuchern übersprungen werden: 520 000 Gäste kamen 2013 ins 1900-Plätze-Haus, ein Plus von 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Auslastung lag bei 91 Prozent, der Altersdurchschnitt sank von 54 auf 38 Jahre. Besonders stolz ist Schmidt darauf, dass sein Haus nicht nur ein Touristenmagnet ist. 40 Prozent der Kunden kommen aus der Hauptstadt. „Die Berliner finden ihren modernen Palast wieder schick, und diese Verankerung in der Heimatstadt macht uns besonders glücklich“, betonte der 50-jährige Intendant bei der Präsentation seiner jüngsten Erfolgszahlen.

Dass der Berliner Senat dem Friedrichstadtpalast trotzdem jedes Jahr Subventionen in Höhe von sieben Millionen Euro überweist, leuchtet da nicht jedem sofort ein. Wer hier allerdings schon einmal eine Show gesehen hat, weiß, wohin die Gelder fließen. Allein in der aktuellen Produktion „Show me“ gibt es 500 Kostüme, dazu spektakuläre Farb- und Formzaubereien auf haushohen LED-Wänden sowie atemberaubende Spezialeffekte. In einer richtigen Revue muss eben alles überlebensgroß sein. Neben dem 60-köpfigen Tanzensemble und der Showband schuften 180 Mitarbeiter hinter der Bühne. Derart personalintensive Unterhaltungsspektakel leistet man sich weder im Pariser „Moulin Rouge“ noch in Las Vegas. Frederik Hanssen

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