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Berliner Radnetz: Ganz schön holprig

Ein Kommentar

Von Teltow oder Kleinmachnow bis zur Freien Universität – nur mal so als Beispiel – sind es acht Kilometer. Acht Kilometer, die man mit dem Auto oder mit dem Rad zurücklegen kann. Da das Radroutennetz bislang an der Stadtgrenze aufhörte, hielt sich die Zahl der umweltfreundlich zur Arbeit über die Landesgrenze pendelnden Menschen in Grenzen. Nun haben Politiker das Elektrofahrrad entdeckt, um die Zahl der Autofahrten zu verringern. „Pedelec für Pendler“ heißt das Motto. Offensichtlich haben Bundesregierung und Elektromobilitätsindustrie gemerkt, dass sich Elektroautos im Gegensatz zu Elektrorädern überhaupt nicht gut verkaufen. Nun gibt es plötzlich ein paar Fördermillionen für Radwege und Fahrrad-Stromtankstellen. Gut so. Berlin braucht aber mehr als dieses eine Projekt am Stadtrand. Das Berliner Radroutennetz ist lückenhaft und schlecht – wenn man es mit der Infrastruktur für Autos vergleicht. Noch ein Beispiel: Seit einigen Jahren gibt es eine Radroute von Berlin-Mitte nach Spandau, autofrei und immer am Kanal entlang. Doch weil 100 Meter aus unerfindlichen Gründen seit Jahren nicht asphaltiert werden, muss ein Kilometer holpriger Umweg am Hohenzollernkanal geradelt werden. Auf einer Autobahn undenkbar.

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