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ARD und ZDF werden von den Olympischen Winterspielen in Südkorea berichten können.

© dpa

TV-Rechte: Olympia bei ARD und ZDF

ARD und ZDF werden weiter von den Olympischen Spielen von 2018 bis 2024 live berichten. Die Verhandlungen mit Rechteinhaber Discovery waren erfolgreich.

ARD und ZDF werden von den Olympischen Spielen bis einschließlich 2024 berichten können. SportA, die Sportrechteagentur von ARD und ZDF, konnte sich mit Rechteinhaber Discovery über eine Sublizensierung umfassender medialer Verwertungsrechte an den kommenden vier Olympischen Spielen verständigen, heißt es in einer Mitteilung der Sender. Die Vereinbarungen würden sowohl den programmlichen Interessen von ARD und ZDF vollauf gerecht, zugleich würden die wirtschaftlichen Möglichkeiten der öffentlich-rechtlichen Sender berücksichtigt.

ARD und ZDF werden demnach "weiterhin in bewährter Manier umfassend und in umfangreichen Live-Sendestrecken (in Fernsehen, Hörfunk, Online) von den Olympischen Spielen 2018/20 und 2022/24 berichten werden. Lediglich bei den anstehenden Spielen in Pyeongchang werden ARD/ZDF nicht zuletzt aufgrund des geringen zeitlichen Vorlaufs nicht von allen Wettbewerben live berichten können." Die Wettbewerbe im Eiskunstlauf, Short Track und Snowboard würden dafür aber in umfangreichen Highlights zu sehen sein.

„Wir freuen uns, mit Discovery eine partnerschaftliche Lösung bei der Übertragung der Olympischen Spiele gefunden zu haben. Gemeinsam mit Discovery werden ARD und ZDF die Olympischen Spiele auf sämtlichen Plattformen und Übertragungswegen übertragen können", zeigt sich ARD Sportrechte-Intendant Ulrich Wilhelm zufrieden und weist zudem auf das verabredete hohe Kostenbewusstsein von ARD und ZDF bei der gemeinsamen Produktion hin. ZDF-Intendant, Thomas Bellut: „Das Ringen um die Liverechte hat sich gelohnt. Unser Publikum kann sich jetzt wieder darauf verlassen, die Spiele in der gewohnten Qualität von ZDF und ARD präsentiert zu bekommen."

Discovery hat sich verrechnet

Nach Lage der Dinge muss Discovery sich eingestehen, dass der Konzern sich verrechnet hat. Ohne eine Einigung mit ARD/ZDF würde sehr viel Geld aus dem deutschen Markt fehlen. Der Konzern muss 1,3 Milliarden Euro an das Internationale Olympische Komitee (IOC) zahlen. So viel kosten die europäischen TV-Rechte für vier Olympische Spiele in Pyeongchang (2018), Tokio (2020), Peking (2022) und 2024 (Paris oder Los Angeles). Mit Werbeerlösen und Pay-Abonnements alleine kann Discovery sicherlich nicht genug verdienen. Das US-Unternehmen will in Deutschland im Free-TV über Eurosport und DMAX senden. Weitere Angebote wie Eurosport 2 und der Eurosport-Player im Internet sind kostenpflichtig.

ARD und ZDF hatten nach dpa-Informationen für die Sub-Lizenzen von vier Spielen rund 200 Millionen Euro geboten. Da kein anderes deutsches TV-Unternehmen eine solche Summe aufbringen kann und will, drohte Discovery ein großes Loch in der Kalkulation. Auch deswegen, weil die Spiele bis 2022 in Asien und damit zu sehr ungünstigen Übertragungs-, sprich Werbezeiten stattfinden. Offensichtlich hat Discovery nach einer Phase der "dicken Muckis" gegenüber ARD und ZDF nochmals gerechnet. Die öffentlich-rechtlichen Sender waren bei der neuen Verhandlungsrunde in einer guten Position sein.

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