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Spiele wie die Europa-League-Begegnung zwischen Ludogorez Rasgrad und TSG 1899 Hoffenheim werden von der Saison 2018/19 bei Dazn beziehungsweise einem Free-TV-Partnersender laufen.

© Catalin Soare/dpa

Noch mehr Pay-TV: Dazn sichert sich auch die Europa League

Der nächste Coup: Der Internet-Sportdienst Dazn wird von der Saison 2018/19 an die Uefa Europa League übertragen. Zuvor hatte der Abodienst Sublizenzen für die Champions League erworben.

Am Online-Streamingdienst Dazn kommen die Fußballfans in Deutschland und Österreich von der Saison 2018/2019 kaum noch vorbei. Der Abo-Dienst hat sich nun auch für die drei kommenden Spielzeiten sämtliche Spiele der Uefa Europa League für die beiden Ländern gesichert, wie Dazn am Mittwochmorgen mitteilte. Im Juni hatte sich Dazn bereits erfolgreich Sublizenzen der Uefa Champions League gesichert, die ab der Saison 2018/19 nun bei Dazn und dem Konkurrenten Sky läuft - und somit ausschließlich im Pay-TV zu sehen ist. Wegen seiner Ambitionen wird Dazn, das zur britischen Perform Group gehört, bereits als Netflix des Sports bezeichnet.

„Wir sind hocherfreut, dass wir die Uefa Europa League zu unserer Uefa Champions League-Berichterstattung und den besten europäischen Fußball-Ligen hinzufügen können. Damit ist Dazn die einzige Plattform in Deutschland und Österreich, die ausführliche Liveübertragungen der zwei wichtigsten europäischen Fußball-Vereinswettbewerbe zeigen wird", erklärte Dazn-Chef James Rushton der Mitteilung zufolge. Neben Europa League und Champions League überträgt Dazn zudem die Premier League, LaLiga, Serie A und Ligue1 und Highlights aller Spiele der Bundesliga und 2. Bundesliga 40 Minuten nach Abpfiff.

Bleibt der Preis bei 9,99 Euro?

Von der Europa League wird Dazn 190 Spiele in Deutschland und Österreich exklusiv zeigen, weitere 15 Spiele sollen zusätzlich bei einem Free-TV Partner laufen. Die Entscheidung, um welchen Sender es sich handelt, liegt bei der Uefa. Der Free-TV-Sender soll selbst entscheiden können, welche Partien er übertragen will.

Eine wichtige Frage für die Abonnenten von Dazn ist allerdings, wie lange der Monatspreis von 9,99 Euro zu halten ist. Von Dazn heißt es dazu, dass dieser Preis grundsätzlich nicht für die Ewigkeit versprochen werden kann, dass es aber keine konkreten Pläne für Preiserhöhungen gebe. Die Philosophie der Plattform sei es, dass der Preis leistbar sein soll.

Auf Werbung will Dazn weiterhin verzichten, die Plattform ist und bleibt werbefrei, so das Unternehmen. Die Frage nach dem Abopreis stellt sich nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass Fußballfans, die alle der Fußball-Bundesliga live sehen möchten, seit Beginn dieser Saison Abos für die Pay-TV-Anbieter Sky und Eurosport benötigen.

Dazn setzt auf Expansion

Die Kosten sollen bei Dazn durch Abo-Einnahmen gedeckt werden. Die Abonnentenzahl wird allerdings nicht genannt. Man liege über dem Business Plan, vor allem in Deutschland, Österreich und der Schweiz laufe es besser als geplant. In dieser Region sowie in Japan will der Sender bis zum Jahr 2020 Gewinne erwirtschaften. Diese werden unter anderem für die geplante weitere Expansion benötigt. Pro Jahr sollen drei bis fünf neue Märkte erschlossen werden.

Über die Höhe der Lizenzgebühren, die Dazn für die drei Europa-League-Spielzeiten an die Uefa zahlen muss, kann ebenfalls nur spekuliert werden. Dazn selbst macht dazu keine Angaben. Der Preis für die Champions League soll Branchengerüchten zufolge bei 200 Millionen Euro je Saison liegen. Fest steht: die Rechte für Fußball-Liveübertragungen gehen derzeit durch die Decke. Die DFL kassierte zuletzt über eine Milliarde Euro je Bundesliga-Saison.

Zu den Sportarten, die von Dazn gezeigt werden, gehört neben Fußball unter anderem Basketball, Football, Hockey, Hockey, Rugby, Cricket, Boxen und Kampfsport. Auch die Rechte für die Formel 1 stehen derzeit zur Disposition. Der neue Eigentümer der Rennserie, Liberty Media, will dem Vernehmen nach verstärkt auf den Pay-TV-Bereich setzen. Auch Dazn macht sich entsprechende Gedanken. Die Formel 1 sei wie jedes andere Recht interessant, hieß es dazu.

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