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Microsoft Surface 3 Pro: Das Laptop-Tablet

Microsoft bewirbt das neue Surface Pro 3 als Ersatz für Notebooks wie Apples MacBook Air. Wir haben das neue Tablet getestet.

Frech kommt weiter, manchmal jedenfalls. Um sein neues Surface Pro 3 zu bewerben, hat Microsoft drei Spots drehen lassen und diese bei Youtube eingestellt. Das Besondere daran: Das Unternehmen vergleicht sein neues Tablet mit dem MacBook Air von Apple. Demnach kann das Microsoft-Tablet alles, was auch das Apple-Notebook drauf hat – und sogar noch mehr, denn anders als das Apple-Produkt habe das Surface einen Touchscreen und sei für die Stifteingabe ausgelegt. „Touchscreen? Nope – Pen? Nope – Abnehmbare Tastatur? Bitte nicht ausprobieren“, lästert Microsoft entsprechend in dem Werbevideo.

Das neue Microsoft-Tablet kommt am 28. August in den Handel und wird im Microsoft-Store und bei ausgewählten Fachhändlern erhältlich sein. Das Unternehmen hat dem Tagesspiegel für eine Woche ein Testgerät zur Verfügung gestellt. Dabei handelte es sich um die Surface-Pro-Variante mit Intel-Core-i5-Prozessor, vier Gigabyte Arbeitsspeicher sowie 128 Gigabyte SSD-Festplatte. Von der Leistung liegt diese Variante im Mittelfeld und kostet 999 Euro. Das Einstiegsgerät mit i3-Prozessor und 64 Gigabyte Festplatte ist für 799 Euro zu haben, das High-End- Gerät mit i7-Prozessor, acht Gigabyte Ram und 512 Gigabyte SSD wird für 1949 Euro angeboten. Für die Type-Cover-Tastatur, die aus dem Tablet erst einen Notebook-Ersatz macht, müssen zusätzlich 129 Euro investiert werden.

Gegenüber dem Vorgänger hat das Surface 3 Pro erheblich zugelegt

Der Test zeigt: Der Unterschied zwischen dem Surface 3 Pro und seinem Vorgänger ist gewaltig: Das Display hat nun eine Größe von zwölf Zoll, damit ist das Tablet in etwa so groß wie ein Din-A-4- Block. Der auf der Rückseite angebrachte Ständer – Klickstand genannt – lässt sich nun stufenlos in fast jede Position bringen, bei Konkurrenzprodukten wird dafür eine zusätzliche Hülle benötigt. Die anklickbare Tastatur, die zugleich als Display-Schutz dient, hat nun eine leichte Neigung, was das Schreiben erleichtert. Zugleich bekommt das Surface 3 Pro durch das neue Tastaturscharnier mehr Stabilität, wenn das Tablet auf dem Schoß benutzt wird. Erst in der Kombination aus neuem Ständer und verbesserter Tastatur lässt sich das Microsoft-Tablet wie ein Notebook auch unterwegs einsetzen. Mit einer Akku-Ausdauer von durchschnittlich acht bis neuen Stunden hat das Tablet dafür auch genügend Energiereserven. Lob verdient Microsoft für die Verbesserung des Stifteinsatzes. Durch eine besondere Technik bei der Verbindung zwischen Glasschicht und Monitor entfällt die sonst störende Parallaxe zwischen Stift und Bildschirm. Dadurch kann das Tablet für schnelle Notizen mit der Anwendung One Note beinahe genauso beschrieben werden wie ein Block.

Fazit: Das neue Surface 3 Pro stellt eine erhebliche Verbesserung gegenüber dem Vorgänger dar. An Leistung mangelt es Microsofts neuer Tablet-Generation in keinem Fall, je nach Bedarf kann zwischen fünf verschiedenen Varianten gewählt werden. Mit Preisen zwischen 800 und fast 2000 Euro spricht Microsoft jedoch in erster Linie Business-Nutzer an, die sich nahtlos in der Windows-Welt bewegen wollen. Als Privatnutzer schreckt jedoch nicht nur der Preis ab, sondern auch das Gewicht. 800 Gramm sind zwar im Verhältnis zur gebotenen Leistung absolut vertretbar – für die Ingenieure war dies sicherlich eine große Herausforderung. Doch im Vergleich zu Konkurrenzprodukten wie dem iPad Air (470 Gramm) oder dem Sony Xperia Z2 (430 Gramm) zeigt sich hier der entscheidende Unterschied. Als Business-Nutzer wird man es zu schätzen wissen, ein solches High-End-Produkt immer dabei zu haben. Alle anderen werden es sich jedoch genauer überlegen, ob sie dieses Gewicht ständig mit sich herumtragen möchten. Kurt Sagatz

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