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Bei den Verhandlungen über die milliardenschwere Übernahme des US-Medienkonzerns Time Warner durch den Mobilfunkriesen AT&T rückt nun der Nachrichtensender CNN in den Fokus.

© Erik S. Lesser/dpa

Medienfusion in den USA gefährdet: Trumps Rache an CNN?

Das US-Justizministerium klagt gegen die Übernahme von Time Warner durch AT&T. In Washington sprießen die Spekulationen. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Joachim Huber

Für das Trump-Lager ist das ein Geschenk des Himmels. Der Telekommunikationsriese AT&T hatte im Oktober 2016 die Übernahme des Medienunternehmens Time Warner angekündigt. Das war vor der Präsidentschaftswahl, aber die Entscheidung, ob die Kartellbehörden den Deal billigen, die fällt in der Ära von Präsident Donald Trump. Jetzt hat das Justizministerium, verantwortlich für das Kartellrecht, Klage eingereicht. Tatsächlich können in dem Deal Nachteile für den Konsumenten stecken: weniger Wettbewerb im Kabel- und Programmmarkt, höhere Preise, weniger Innovation. Schon sprießen die politischen Spekulationen. Tatsächlich habe die Klage das Ziel, dass Time Warner sich von CNN trenne. Der Newssender ist für Trump „Fake News“-Feindsender. Ist CNN erst einmal auf dem Markt, wird der Zugriff möglich. Trump muss in keiner Phase der Entwicklung selber und öffentlich auftreten. Schon jetzt kann er genießen, wie sich eine Wolke der Ungewissheit über CNN zusammenzieht. Und Randall Stephenson, Boss von AT&T, muss entscheiden, ob er CNN für das große Ziel opfert. Noch sagt er nein, was aber sagt er, wenn sich die Börse gegen ihn wendet?

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