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Der ZDF-Fußballexperte (und Sänger und Songschreiber) Mark Forster

© Alexander Heinl/dpa

Mark Forster, der Fußballexperte: Wie beim ESC

Wie aus den Fußballüberragungen bei den Öffentlich-Rechtlichen Unterhaltungsshows werden - und Mark Forster im Radio von seiner Begegung mit Oliver Kahn und Oliver Welke erzählt.

Wer sich für Pop interessiert und dabei nicht nur für das neue Album von Adele oder wahlweise Helene Fischer, dürfte schon einmal von Mark Forster gehört haben. Der hatte vor zwei Jahren mit „Au revoir“ einen schönen Hit, firmiert pop- und szenetechnisch unter der Bezeichnung „Neuer Deutschpoet“, wie so viele von Casper über Thees Uhlmann bis Bosse (nein, Jens Rachut von Dackelblut und Blumen am Arsch der Hölle gehört nicht dazu, der ist Alt-Punk), und spricht bevorzugt ein jüngeres Publikum an, Teenager und noch jünger. Bislang zumindest. Denn Mark Forster ist mit „Wir sind groß“ verantwortlich für den Song, den das ZDF sich als EM-Song ausgesucht hat. Den hört Fußballfernsehdeutschland jetzt jeden zweiten Tag, zumeist ein paar Takte, aber auch mal in halber Länge, jedenfalls so penetrant, dass sich erster Überdruss bemerkbar macht.

Gegen Helene Fischer hatte Foster 2014 keine Chance

Weil Fußball aber schon länger Pop ist und die Sender in den ersten zehn EM-Tagen die Spiele und die Vor- und Nachbereitungen bis zum Abwinken zeigen, nämlich von 14 Uhr bis Mitternacht, hat sich der Charakter dieser eigentlich für ein Fußballfachpublikum gedachten Übertragungen geändert. Es sind vor allem Unterhaltungssendungen, die wir da den ganzen Tag sehen, mit drei Spielen zwischendrin, (dem "reinen" Fußball), moderiert von Showmastern wie Oliver Welke, Alexander Bommes oder Matthias Opdenhövel.

Insofern ist es, womit wir wieder bei Mark Forster sind, geradezu zwingend nötig, dass am Tag des Spiels Deutschland gegen Polen Forster als Experte im Studio bei den „Ollis“ sitzt, nicht nur, weil er der Komponist des ZDF-EM-Songs oder Fan des 1. FC Kaiserslautern ist, sondern er zudem einen polnischen Hintergrund hat, seine Mutter stammt aus Polen. Also wird der Popsänger gefragt, nein, nicht nach der Taktik, aber doch, klar, für welche Mannschaft sein Herz nun schlage?

Und Forster bringt als Antwort schönerweise eine weitere, alljährlich stattfindende große Unterhaltungsshow ins EM-Spiel, den ESC. Für den interessiere sich seine Mutter viel mehr als für Fußball, insofern sei das alles kein Problem. Er erzählt dann noch dies und das, unter anderem, dass sein Freund Podolski sein Stück „Au revoir“ vor zwei Jahren in die Kabine „getragen“ habe. Nur mit was für einem Erfolg, erzählt Foster nicht: Gegen Helene Fischer hatte er keine Chance bei der WM 2014.

Bei "Fritz" erzählte Foster, wie es hinter den Kulissen war

Doch das muss er ja erstmal nicht, er ist ja gerade Experte. Und als solcher, da wird es interessant, berichtet er auch für den Berliner Jugendradiosender Fritz aus Frankreich. Und so erzählte er am Tag nach seinem Studioeinsatz, wie das so war, als "der reine Fußball" gezeigt wurde, und ließ dabei tief in die Zukunft blicken. Foster mit Kahn, Welke, Kehl und Eugen Polanski (dem fünften Experten, Mainzer Fußballer, auch polnischer Hintergrund) in einem Nebenzimmer, auf dem Sofa, lässig, womöglich, beim Fußballgucken.

Es sei eigentlich wie zuhause auf der eigenen Couch gewesen, sagt Forster, aber nach ein paar Minuten habe er gemerkt: Doch das ist ganz anders! Vor allem sehr ruhig, angespannt. "Die schauen nach den Räumen, die analysieren das Spiel, das ist ein ganz andere Swag". Und ja, der Kahn, der sei sehr ruhig gewesen, sehr konzentriert, der Titan eben, "hat aber auch mal einen coolen Spruch gemacht." Forster ist zu sympathisch und zu dezent, um noch mehr aus dem Nähkästchen zu plaudern. Doch man ahnt: Es wird nicht mehr lange dauern, dass es nicht nur Hintertor-Kameras gibt und solche, die nur auf die Trainer gerichtet sind, sondern auch welche hinter den Kulissen. Wer will schließlich nicht wissen, was die Welkes und Kahns eigentlich so die ganze Zeit machen, wenn sie nicht vor der Kamera sind!?

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