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Mit „Dark“ von Netflix wurde erstmals auch eine Serie eines Streamingdienstes nominiert.

© dpa

Grimme-Preis 2018: 70 Produktionen aus 900 Einreichungen nominiert

Wenig Innovation: Die Fernsehsender setzen auf Bewährtes, moniert das Grimme-Institut. Die Privatsender legen bei den Nominierungen für den Grimme-Preis zu.

Die Nominierungen für den Grimme- Preis 2018 können durchaus als Kritik an den TV-Sendern verstanden werden, zumindest für das Unterhaltungsfernsehen. Die für diesen Bereich zuständige Kommission habe keine steigende Qualität feststellen können, teilte das Grimme-Institut am Mittwoch mit. 20 Nominierungen wären in der Unterhaltungskategorie möglich gewesen, nur elf wurden vergeben. Und was besonders bemerkenswert ist: Es gab keine einzige Nominierung für den Bereich Innovation, und zwar weder beim Unterhaltungsfernsehen, noch in den Kategorien Fiktion, Information & Kultur oder Kinder & Jugend. „Auch wenn wir eine hohe Qualität im Programmbereich sehen, gibt es doch keine wirkliche Innovation bei den Formaten. Fast alles, vor allem im Unterhaltungsbereich, ist eine Wiederholung der altbewährten Erfolgsrezepte", so Frauke Gerlach, Direktorin des Grimme-Instituts.

Dabei hat das Fernsehjahr 2017 einige durchaus beachtenswerte Produktionen hervorgebracht, wie die 70 Nominierungen aus insgesamt 900 Einreichungen für den Grimme-Preis 2018 zeigen. Im nach wie vor boomenden Serien-Segment gehören „Babylon Berlin“ (Sky/ARD Degeto) sowie „4Blocks“ (TNT) erwartungsgemäß zu den Nominierten, über eine Spezialnominierung darf sich Netflix für die Mystery-Serie „Dark“ freuen.

Neun private Produktionen nominiert

Stärker als in den Vorjahren zeigte sich das Privatfernsehen. In drei von vier Kategorien sind die kommerziellen Sender vertreten, unter anderem mit #GoslingGate von „Circus Halligalli“ (ProSieben). „Die Nominierung von insgesamt neun privaten Produktionen für den diesjährigen Grimme-Preis zeigt eine positive Tendenz bei der Programmqualität der Privaten – eine für das Fernsehen insgesamt wünschenswerte Entwicklung“, meint Grimme-Chefin Gerlach. An der Übermacht der öffentlich-rechtlichen Nominierungen – darunter acht Mal der RBB – ändert das jedoch wenig.

Weiterhin aktuell – nicht nur in der Kategorie Information & Kultur – sind die Themen Flucht und Migration. Gerade beim Kinder- und Jugendfernsehen fänden sich sehr viele Produktionen im Wettbewerb, die das Thema zielgruppen-gerecht thematisiert haben. ARD und ZDF dürfen sich darüber freuen, dass der gemeinsame Jugendkanal funk mit fünf Nominierungen vertreten ist. Für journalistische Leistungen in der Kategorie Information & Kultur wurden Isabel Schayani und der Spiegel-TV-Reporter Claas Meyer-Heuer nominiert, ebenso wie die „Panorama“-Redaktion für die G20-Berichterstattung in Hamburg.

Die Preisträger des 54. Grimme-Preises 2018 werden am 14. März in Essen bekanntgegeben, die Auszeichnungen am 13. April in Marl verliehen.

Alle Nominierungen unter: www.grimme-preis.de

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