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Um das Problem mit bewusst unwahren Nachrichten - so genannten Fake News - in den Griff zu bekommen, will Facebook mit Medien kooperieren.

© dpa

Gespräche mit ARD, ZDF, „Spiegel“ und „Bild“: Facebook sucht weitere Partner im Kampf gegen Fake News

Facebook will den Kampf gegen unwahre Nachrichten auf eine breitere Basis stellen und hat an verschiedene Medien Kooperationsanfragen gestellt. Die Auswahl zieht neue Kritik nach sich.

Während noch kontrovers darüber diskutiert wird, ob Fake News – also bewusst verbreitete unwahre Nachrichten – ein altes oder neues Thema sind, versucht Facebook das Problem pragmatisch mithilfe von Partnern aus der Medienbranche zu lösen. Doch bei der Suche nach neuen Partnern könnte Facebook eine weitere kontroverse Diskussion auslösen. Wie die „Welt“ berichtet, hat Facebook nicht nur an „Bild“ und „Spiegel“ entsprechende Anfragen gerichtet, sondern auch an die öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF. Noch gebe es keine Zusagen. Ob weitere Medien angesprochen wurden, ist nicht bekannt. Der „Süddeutschen Zeitung“ als große überregionale Zeitung lag keine Anfrage vor, wie dem Tagesspiegel gesagt wurde.

Bislang kooperiert Facebook bei der Bekämpfung von Fake News in Deutschland mit dem Recherchebüro Correctiv. Die gemeinnützige Einrichtung soll Inhalte, die von Facebook-Mitgliedern als problematisch gemeldet wurden, auf deren Korrektheit überprüfen und gegebenenfalls als Falschmeldung kennzeichnen. Um sich nicht dem Vorwurf der Zensur auszusetzen, ist keine Löschung vorgesehen.

"Facebook soll selber prüfen"

DJV-Chef Frank Überall sieht beim Kampf gegen Fake News zuvorderst Facebook selbst in der Pflicht. Wenn sich eine Organisation wie Correctiv oder private Medien wie „Bild“ oder „Spiegel“ zu einer Kooperation entscheiden, sei das deren Entscheidung. Nicht hinnehmbar sei dies jedoch bei gebührenfinanzierten Sendern, meint der Vorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbandes. Wenn überhaupt könnte das nach entsprechender Diskussion eine Aufgabe für die Landesmedienanstalten sein, so Überall.

Zugleich könnte die Aufgabe durchaus reizvoll sein, ist aus den Sendern zu hören. Die ARD-Intendanten könnten sich darüber am 6. Februar austauschen, wenn sie sich zur nächsten turnusmäßigen Sitzung treffen. Kurt Sagatz

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