zum Hauptinhalt
Bei Tag, bei Nacht und bei jedem Wetter: Das 24-Stunden-Rennen von Le Mans ist ein Belastungstest für Mensch und Maschine.

© Amazon Prime Video

Ein Mythos wird TV-Serie: Amazon startet Dokumentation über Le Mans

Eine Woche vor dem Start des diesjährigen 24-Stunden-Rennens von Le Mans können sich Motorsport-Fans bei Amazon schon einmal auf das Spektakel einstimmen.

Am 17. Juni werden im französischen Le Mans wieder die Motoren für das wohl berühmteste 24-Stunden-Rennen der Welt gestartet. Mensch und Maschine werden bei diesem Belastungsrennen bis an ihre Grenzen und oftmals auch darüber hinaus gefordert. Eine Woche zuvor liegt bei Amazon Prime Video bereits der Geruch von Benzin und Rennreifen in der Luft, wenn der Streamingdienst die sechsteilige Mini-Serie „Le Mans: Racing is Everything“ ins Programm nimmt.

Noch vor wenigen Tagen hatte Amazons Europachef Jay Marine klargestellt, dass der Streamingdienst derzeit kein Interesse an Live-Sportevents wie den Champions-League-Spielen hat. „Wir haben ein paar Doku-Serien in Planung und wir sind offen für alles, aber unser Schwerpunkt sind im Augenblick Serieneigenproduktionen“, hatte er der „Süddeutschen Zeitung“ gesagt. Im Sport-Bereich stellt Amazon in diesem Jahr Dokus über den Tennisspieler Novak Djokovic her und begleitet das McLaren-Formel-1-Team. Aber zunächst geht es nach Le Mans.

Jede Folge eine andere Facette

Auch bei dieser Mini-Serie handelt es sich um eine Amazon-Originalproduktion, die exklusiv für diesen Dienst hergestellt wurde. Der Verlauf des Rennens in Le Mans – der Wettbewerb findet seit 1923 statt – wird dabei nicht einfach wie in einer gewöhnlichen Sportreportage linear nacherzählt. Vielmehr greifen Victoria Gregory und die Produktionsfirma New Black Films in jeder Folge eine andere Facette des Rennens und dessen Vorbereitung auf. Im Mittelpunkt stehen dabei die Konkurrenzkämpfe der Teams. Besonderes Augenmerk wird auf Porsche und Audi gelegt, die in den zurückliegenden sechs Jahren die Siegerfahrzeuge gestellt haben. Aber auch Außenseiter wie das privat finanzierte Rebellion-Team begleitet die Mini-Serie.

Eine besonders ungewöhnliche Strategie hat zuletzt Nissan gewählt. Die Japaner haben in der Saison 2015 mit dem englischen Teenager Jann Mardenborough einen erfolgreichen Videospieler hinter das Lenkrad ihres Rennwagens gesetzt. Zu den weiteren Fahrern der dargestellten Saison gehören Mark Webber, Nico Prost und der deutsche Le-Mans-Champion André Lotterer. Mit Toyota-Fahrer Sébastien Buemi geht es zudem zurück in die Vergangenheit des Rennens. 1960 saß sein Großvater Georges Gachnang in einem Rennwagen – damals noch ohne Sicherheitsgurte oder Überrollbügel in den offenen Wagen. Beim Start mussten die Fahrer noch über die Piste zu ihren Wagen sprinten, bevor es auf die Strecke ging.

Die Gefahr fährt immer mit

Heute gibt es aus Sicherheitsgründen einen fliegenden Start. Die größte Gefahr ist jetzt, dass die flachen Fahrzeuge „buchstäblich wie Flugzeuge abheben“, wenn Wind unter die Karosserie gerät, weiß der Rennsport-Veteran, dessen Leidenschaft für den Rennsport ungebrochen ist. Noch immer schraubt er zusammen mit seinem Enkel an alten Maseratis herum.

Manches von dem, was Gachnang erzählt und was die Bilder zeigen, ist inzwischen kaum noch vorstellbar – vor allem nach den Unfällen, die ebenfalls zum Mythos von Le Mans gehören. 1955 starben bei der größten Katastrophe im Motorsport 83 Menschen, als Teile eines Rennwagens nach einer Kollision in eine Zuschauertribüne geschleudert wurden.

Das diesjährige 24-Stunden-Rennen von Le Mans wird von Eurosport übertragen. Der Sportsender beginnt am Rennsamstag bereits um neun Uhr mit der Berichterstattung, die dann bis Sonntag um kurz nach 15 Uhr dauert. Kurt Sagatz

„Le Mans: Racing is Everything“, Amazon Prime Video

Zur Startseite