zum Hauptinhalt
Ein ungleiches Team: Es-Stasi-Spion Anne Marie Fuchs (Lina Wendel) und der Im- und Export-Experte Youssef El Kilali (Karim Cherif) gründen eine Privatdetektei.

© WDR/Martin Rottenkolber

Die Detektivin, die von der Stasi kam: ARD setzt Krimi-Reihe „Die Füchsin“ fort

Interessante Ausgangslage: Ein Ex-Stasi-Spionin und ein arabischstämmiger Im- und Export-Experte klären als Privatdetektive Verbrechen auf. Die ARD-Reihe "Die Füchsin" bleibt jedoch hinter den Möglichkeiten zurück.

„Das Wichtigste für eine Agentin ist Schweigen“, sagt Anne Marie Fuchs und legt einen Finger auf den Mund. Die Mitfünfzigerin weiß, wovon sie spricht. Zu DDR-Zeiten war Fuchs (Lina Wendel) als Auslandsspionin der ostdeutschen Staatssicherheit in der Bundesrepublik eingesetzt. Inzwischen lebt sie mehr schlecht als recht von Hartz IV in einer Hochhaussiedlung in Düsseldorf – und klärt zusammen mit Youssef El Kilali (Karim Cherif) eher wider Willen Verbrechen auf. Ihre Fähigkeiten aus alten Zeiten erweisen sich in der ARD-Krimireihe „Die Füchsin“ als sehr hilfreich.

In der Episode „Spur auf der Halde“ treffen Fuchs und El Kilali zum zweiten Mal aufeinander. Weil die beiden beim letzten Mal eher zufällig ein Verbrechen aufgeklärt haben, kommt El Kilali auf die Idee, eine gemeinsame Detektei zu gründen. Eine erste Klientin hat er auch schon gefunden. Als jedoch die Füchsin und ihr Kompagnon Astrid Altmann aufsuchen wollen, liegt sie erschlagen in ihrem Haus. Die Bewohner des Ortes haben schnell einen Verdacht, denn Astrid Altmann (Doris Plenert) gehörte zu den vehementesten Gegnern eines Kohleunternehmens, das den Ort für einen Tagebau abreißen lassen will. Pikantes Detail: Altmann Tochter arbeitet in der PR-Abteilung der Firma. Am Ende kommen Fuchs und El Kilali natürlich einer ganz großen Sache auf die Spur.

Der ARD-Film (erneut hat Ralf Kinder das Buch geschrieben und Samira Radsi Regie geführt) lebt neben dem aktuellen Fall von der episodenübergreifenden Geschichte. Fuchs musste einen hohen Preis zahlen, als sie die Stasi verlassen wollte. Ihr alter Führungsoffizier (Torsten Michaelis), zu dem sie noch immer Kontakt hat, schuldet ihr noch einige Antworten zu einem tragischen Teil ihres Lebens. Doch eine glaubhafte Systemkritik erfolgt nicht. Noch problematischer aber ist, dass sich "Die Füchsin" nicht richtig zwischen komisch und ernst entscheiden kann. Kurt Sagatz

„Die Füchsin – Spur auf der Halde“, ARD, Donnerstag, 20 Uhr 15

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false