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Die berühmteste Ausgabe von "Charlie Hebdo" erschien nach dem Anschlag im Januar 2015.

© dpa

Deutsche Ausgabe der französischen Satirezeitung: Ich bin Charlie

Die französische Satirezeitung "Charlie Hebdo" startet im Dezember deutschen Ableger - mit übersetzten und eigens gefertigten Inhalten

Es muss nicht länger nur „Titanic“ oder „Eulenspiegel“ sein, wenn dem Bürger nach gedruckter Satire ist. „Charlie Hebdo“ erscheint bald auch auf Deutsch. Die erste Nummer der französischen Satirezeitung wird am 1. Dezember mit einer Startauflage von 200 000 Exemplaren zum Preis von vier Euro in den Handel kommen, wie eine „Charlie Hebdo“-Sprecherin der Agentur AFP sagte. Wieviele deutsche Exemplare der Wochenzeitung künftig gedruckt werden, ist noch nicht entschieden. Für die deutsche Version werden vor allem Texte und Karikaturen des französischen Originals übersetzt. Vorgesehen sind auch eigens für die deutsche Ausgabe angefertigte Inhalte. Schon seit Monaten bereitet ein kleines Team aus Journalisten und Übersetzern das Projekt vor.

Erster Ableger im Ausland

Es ist das erste Mal, dass „Charlie Hebdo“ einen Ableger im Ausland gründet. Die Wahl fiel auf Deutschland, weil die Zeitungsmacher dort ein besonderes Interesse an ihrer Arbeit sehen. So verkaufte sich die eine Woche nach dem tödlichen Anschlag auf die Redaktion im Januar 2015 veröffentlichte sogenannte „Ausgabe der Überlebenden“ in Deutschland 70 000 Mal. Üblicherweise findet die Satirezeitung in Deutschland im französischen Original wöchentlich rund 1000 Käufer. Nach dem Anschlag wurde die Satirezeitung wurde zu einem Symbol der Presse- und Meinungsfreiheit. Es folgte eine beispiellose Welle der Solidarität, fixiert im Slogan „Je suis Charlie“.
„Charlie Hebdo“ ist in der französischen Medienlandschaft eine Institution und bekannt für seine provokanten, häufig derben Karikaturen. Die 1970 gegründete Satirezeitung kommentiert mit bissigem Humor das politische und gesellschaftliche Geschehen im In- und Ausland und nimmt Politiker, Prominente und Religionen aufs Korn. Mit der Veröffentlichung von Mohammed-Karikaturen zog sich „Hebdo“ immer wieder die Wut von Muslimen zu. (mit AFP)

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