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RBB-Intendantin Patricia Schlesinger hat Jan Schulte-Kellinghaus vom NDR nach Berlin geholt. Dort wird sich der neue Programmchef nicht nur mit dem Fernsehen zu beschäftigen haben.

© rbb/Matthias Nareyek

Der Umbauer: RBB-Programmchef Schulte-Kellinghaus offiziell im Amt

Die TV-Quoten im Keller, das Radio schwächelt. Jan Schulte-Kellinghaus muss als neuer Programmchef des RBB gleich kräftig anpacken.

Es ist nicht die allerbeste Woche für einen Dienstantritt, aber vielleicht sind die jüngsten Zahlen zur Radionutzung aus der MA-Analyse noch einmal die richtige Motivation für den neuen Programmdirektor des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB). Jan Schulte-Kellinghaus nimmt am Mittwoch offiziell seine Geschäfte auf, nachdem der Rundfunkrat bereits im Dezember einem entsprechenden Vorschlag von Intendantin Patricia Schlesinger zugestimmt hatte. Schulte-Kellinghaus war bislang Leiter des Programmbereichs NDR Fernsehen und Koordination beim NDR.

Nun wird er Nachfolger der glücklosen Claudia Nothelle. Noch einer aus Hamburg also. Die Marschroute schien klar. Eigentlich war und ist das Hauptaugenmerk von Schlesinger, die im Juni 2016 die Nachfolge von Dagmar Reim antrat, auf den dauerkriselnden Bereich RBB-Fernsehen gerichtet. Eine in diesen Wochen startende Programmreform (ein neues Verbraucherformat ab 3. April, die umstrukturierte Sendung „Täter, Opfer, Polizei“ ab 5. April, ein neues Gesellschaftsformat am 4. Mai) soll den RBB aus dem Quotenkeller holen, der 47-jährige TV-Manager aus Hamburg dabei helfen. „Jan Schulte-Kellinghaus ist ein versierter Programmmanager in der ARD. Er hat einen klaren Blick für die Anforderungen des digitalen Zeitalters, ist überzeugter Team-Spieler und erstklassig in der Medienwelt vernetzt. Ich freue mich darauf, mit ihm als Programmdirektor die Reformen im RBB voranzutreiben“, sagte Schlesinger.

Grundlegender Umbau gestartet

Der RBB stehe vor einem grundlegenden Umbau seines Fernsehprogramms, sendet Radioprogramme, um die ihn die ARD beneidet und stehe vor einer vielversprechenden Entwicklung mit seinen digitalen Medien. „Das möchte ich gerne mitgestalten“, sagte Jan Schulte-Kellinghaus nach seiner Wahl vor ein paar Wochen. Interviews vor Dienstantritt gab er nicht. Möglicherweise muss Schulte-Kellinghaus nun früher an das Thema Radio und Umbau ran, als ihm lieb ist. Lange war Antenne Brandenburg der Radio-Marktführer in der Region, jetzt hat RTL die Spitzenposition erobert. Auch für andere RBB-Wellen wie Radio Berlin 88,8, Radio Eins und Fritz läuft es nicht mehr so gut.

Immerhin, ganz so eng sollte man das mit dem Dienstantrittsdatum bei Schulte-Kellinghaus nicht nehmen. Der neue RBB-Programmchef hat schon gewirkt. Im Februar wurde seine künftige Direktion prominent umgebaut – und Martina Zöllner vom SWR geholt. meh

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