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Nur einer von vielen Kommentaren auf der "Tatort"-Facebookseite, die mit der Eilmeldung nicht einverstanden waren.

© Tsp

Debatte um Texas-Eilmeldung beim "Tatort": Kommt mal runter, "Tatort"-Traditionalisten!

Beim "Tatort" am Sonntag blendet die ARD Eilmeldungen über das Massaker in Texas ein. Zuschauer empören sich, die ARD entschuldigt sich

Der „Tatort“ ist eine ernste Sache. Zunächst, weil ernste Dinge verhandelt werden. Dann, weil große Teile des Publikums sich zusehends radikalisieren. Ein „Experiment“ wie „Fürchte dich“ fällt mit einer Quote von 6,90 Millionen Zuschauer fast durch, der „normale“ Krimi „Der Fall Holdt“ holt 10,20 Millionen.
Die Traditionalisten, besser vielleicht: die Radikalen Traditionalisten waren wieder nicht zufrieden. Sie fühlten sich in ihrer „Tatort“-Filterblase gestört. Nach der Eilmeldung über die Schüsse in einer Kirche in Texas prasselten auf der „Tatort“-Facebookseite so viele wütende Kommentare, dass sich die Social-Media-Redaktion für die Einblendungen mehrfach entschuldigte. Die zuständige Kollegin sei den aufgebrachten Zuschauern dabei allerdings „zu sehr entgegengekommen“, sagte Sabine Knott von der ARD-Programmdirektion: „So weit gehen wir eigentlich nicht, dass wir uns entschuldigen.“ Zweimal sei wegen einer solchen Einblendung das Bild etwas verkleinert gewesen – was manche Zuschauer ebenfalls bemängelten. „Es gibt einfach viele, die sehr aufgebracht reagieren, wenn es beim ,Tatort’ Abweichungen vom gewohnten Ablauf gibt.“

Die ARD wird devot

Wohl wahr. Wahr aber auch, dass das Erste seinen Kritikern devot begegnet. Für die Eilmeldung eines Massakers darf es keine Entschuldigung geben, klingt so, als wollte man das Massaker selbst entschuldigen. „Tatort“-Traditionalisten sollten nachdenken, ob ihre Verbissenheit nicht Züge eines „Tatort“-Autismus trägt. Kommt mal runter!

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