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Die beiden Screenhots der Audiothek stammen aus der Android-Version der Smartphone-App.

© sag

ARD und Deutschlandfunk starten Audiothek: Eine App für alle Wellen

Offiziell wird die neue Audiothek-App von ARD und Deutschlandradio erst am 8. November vorgestellt, doch die fast fertige Beta-Version der Radio-Mediathek kann bereits jetzt ausprobiert werden.

Die Reportage „Thüringen rechtsaußen: Neonazis erobern ein Dorf“ erzählt davon, wie der Ort Kloster Veßra zum Treffpunkt der Ultrarechten wurde, nachdem ein bekannter Rechtsradikaler die einzige Gaststätte übernahm. Ausgestrahlt hat die Radioreportage Deutschlandfunk Kultur, am Montagmorgen war das Feature der Aufmacher der gemeinsamen Audiothek von Deutschlandradio und der ARD.

Lange hat es gedauert, doch nun gibt es neben den Mediatheken der öffentlich-rechtlichen TV-Sender auch eine App für die die Audio-Inhalte der gebührenfinanzierten Radiosender. Mussten audiophile Mediennutzer sich bislang die spannendsten Reportagen, besten Hintergrundberichte oder unterhaltsamsten Hörspiele mühsam über die verschiedenen Webseiten der Sender zusammensuchen, reicht dafür jetzt ein Klick auf das Smartphone-Symbol der Audiothek.

Noch handelt es sich bei der App – es gibt sie sowohl für iPhones als auch für Android-Smartphones – um eine Beta-Version. Der offizielle Startschuss soll erst am 8. November bei den ARD Hörspieltagen in Karlsruhe erfolgen, erfuhr der Tagesspiegel von der ARD-Pressestelle. Bis dahin soll die App noch optimiert werden, zudem wird noch an der Personalisierung gearbeitet.

Die App lädt zum Entdecken ein

An oberster Stelle der App befindet sich der Bereich „Entdecken“, hier finden sich mehrmals täglich neue Empfehlungen. Die Kategorie „Im Fokus“ bündelt Themenschwerpunkte wie derzeit unter anderem zu Kataloniens Kampf um die Unabhängigkeit oder den IS-Terror. Die Rubrik „Sammlungen“ weist Ähnlichkeiten dazu auf, auch hier werden Episoden zu Themenkomplexen gebündelt – wie zu 40 Jahren Deutscher Herbst, die Buchmesse in Frankfurt oder zu Big Data. In einer weiteren Rubrik werden ausgewählte Sendungen wie der „Radio-Tatort“ oder das ARD-Radiofeature beworben. Aber auch eine Sortierung nach Genres wie „Doku & Reportage“, „Hörspiel“, „Comedy & Satire“ oder „Wissenschaft & Bildung“ ist möglich.

Ebenso hilfreich ist die Senderliste, in der für jede ARD-Anstalt von BR über MDR und RBB bis WDR sowie für das Deutschlandradio die von den verschiedenen Wellen eingestellten Beiträge abgerufen werden können. So wie die 756 Episoden von „Der schöne Morgen“ von RadioEins oder die Hörspiele des RBB-Kulturradios oder der WDR-Radiotalk mit Jörg Thadeusz. Ein Direktzugang zu den Live-Streams der Wellen fehlt jedoch noch. Dafür können Sendungen abonniert werden, der Nutzer wird dann über neue Beiträge informiert.

Die Beiträge gibt's als Stream oder Download

Die Beiträge können bei einer bestehenden Internetverbindung direkt in der App angehört werden. Für das störungsfreie Abhören unterwegs wird eine Download-Funktion angeboten. Man kann zudem Beiträge markieren, in eine Warteschlange stellen oder Playlisten anlegen.

Neuen Ärger mit Zeitungsverlegern wie bei der App Tagesschau24 müssen ARD und Deutschlandradio wegen der Audiothek vermutlich nicht befürchten, denn auf presseähnliche Berichte wird verzichtet. Wenn überhaupt könnte sich die private Radio-Konkurrenz an der neuen App stoßen. Eine derart umfangreiche Sammlung kostenloser Audio-Inhalte hat es zuvor nicht gegeben, es besteht tatsächlich die Gefahr, dass sich Radio-Fans beim Stöbern in der App verlieren. Allerdings ist die Verweildauer der Beiträge genau wie in den TV-Mediatheken zeitlich beschränkt.

Noch befindet sich die App allerdings merklich im Beta-Test, anders ist es kaum zu erklären, warum sich aktuelle Themen wie die Wahlen in Niedersachsen oder Österreich am Montagmorgen in der App noch nicht niedergeschlagen haben.

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