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Die neueste Figur vor dem Googleplex in Mountain View in Kalifornien ist der Marshmallow-Mann. Er steht für die nächste Android-Version 6.

© Anroid-Youtube-Channel

Android 6.0: Wer braucht Marshmallows?

Noch immer nutzen doppelt so viele Android-Smartphones den Lollipop-Vorgänger Kitkat, doch schon steht der Nachfolger bereit. Seit Montagabend hat er einen Namen: Marshmallow. Dabei kommt Google kaum mit den Sicherheitsupdates für die vielen vorhandenen Android-Versionen nach.

Die nächste Android-Version heißt Marshmallow. Dies hat Google am Montagabend zeitgleich mit der Veröffentlichung der dritten und letzten Preview-Version des neuen Smartphone-Betriebssystemes bekannt gegeben. Marshmallow trägt die Versionsnummer Android 6. Google nennt neue Android-Versionen traditionell nach beliebten Süßigkeiten. Mit dem Sprung von Anroid 5 auf das neue System will der Konzern unterstreichen, dass es sich um eine signifikante Weiterentwicklung handelt. Mit Marshmallow bekommen die Nutzer deutlich mehr Einstellungsmöglichkeiten unter anderem für die Rechte von Apps.

Marshmallow-Vorgänger erst auf Platz drei der Android-Versionen

Nach der Veröffentlichung der neuen Preview-Version ist mit der Auslieferung der endgültigen Version von Marshmallow noch in diesem Herbst zu rechnen. Weniger schön ist: Google kommt kaum nach, für eine anständige Verbreitung des aktuellen Android-Systems Lollipop zu sorgen. Laut Statista kam Android 5 Anfang August weltweit nur auf einen Marktanteil unter allen Android-Versionen von 18,1 Prozent. Der Lollipop-Vorgänger Kitkat (Android 4.4) verrichtet hingegen auf 39,3 Prozent aller Android-Smartphones und Tablets seinen Dienst. Selbst Jelly Bean, also die Android-Versionen 4.1 bis 4.3, liegt noch bei 33,6 Prozent und damit deutlich vor Lollipop. Bei Konkurrent Apple ist der Systemwechsel bei neuen iOS-Versionen hingegen zumeist eine Frage von Wochen.

Die langsame Verbreitung neuer Android-Versionen ist jedoch nicht das einzige Problem. Genauso schleppend verläuft die Auslieferung wichtiger Sicherheitsupdates beim Mobilbetriebssystem von Google. Dies hatte zur Folge, dass zuletzt drei bedeutende Sicherheitslücken in Android-Betriebssystemen gefunden wurden. Im Fall der "Stagefright"-Lücke waren davon rund 90 Prozent aller Smartphone-Geräte betroffen. Selbst bekannte Gefahren werden nur langsam beseitigt, selbst wenn Google zwischenzeitlich mit Fehlerbehebungsdateien bereitgestellt hat. Dies liegt einerseits an der Vielzahl unterschiedlicher Android-Geräte, vor allem aber daran, dass Hersteller und Provider Veränderungen an Android vornehmen, um sich im Wettbewerb besser voneinander abzuheben. Dies führt dazu, dass die Patches vor der Auslieferung an die Kunden erst an die modifizierten Android-Versionen angepasst werden müssen. Hinzu kommt, dass die Hersteller offenbar nicht bereit sind, ältere Android-Versionen weiterhin mit Sicherheitsupdates zu versorgen - eine missliche Lage für ein System, bei dem rund die Hälfte der Geräte mit Versionen arbeiten, die älter als zwei Jahre sind.

Neuester Google-Patch ist löchrig

Geradezu peinlich wurde es für Google, als sich herausstellte, dass eines der Sicherheitsupdates nach der "Stagefright"-Lücke immer noch löchrig war. Die Firma Exodus Intelligence konnte ein Android-Handy erneut mit einer manipulierten MMS-Nachricht zum Absturz bringen. Dieses Loch wird nun voraussichtlich im September geschlossen.

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