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Eingespieltes Team: Steht die Verbindung zwischen Tablet und Smart-TV erst einmal, lassen sich viele Streamingdienste noch bequemer durchsuchen und steuern.

© pa/dpa

AirPlay, Chromecast & Co.: Vom Tablet auf den Fernseher

AirPlay, Allshare, Chromecast – So gelangen Fotos und Videos vom kleinen auf den großen Bildschirm.

Die besten Musikvideos gibt es auf Youtube, die schönsten Erinnerungsfotos liegen digital vor. Doch um sich Filme und Fotos in größerer Gruppe anzusehen, sind Smartphones und Tablets nur eine Notlösung. So richtig zur Geltung kommen Motive und Movies erst auf dem ganz großen Smart-TV-Bildschirm. Seitdem auch die Fernseher mit dem Netz verbunden sind, ist die wichtigste Voraussetzung für die Übertragung vom kleinen auf das große Display bereits vorhanden. Wir haben zusammengefasst, wie die Geräte am besten verbunden werden.

DIE EINFACHE LÖSUNG: PER KABEL

Viele Tablets und die meisten neueren Notebooks verfügen über HDMI-Schnittstellen, um die Geräte per Kabel mit dem Fernseher zu verbinden. Mittels High Definition Multimedia Interface (HDMI) werden Bild und Ton zugleich übertragen. An den Tablets befinden sich zumeist Mini-HDMI-Ausgänge, viele Notebooks verfügen sogar über Buchsen in Standard-HDMI-Größe. Für ältere Notebooks oder Laptops mit einem VGA-Ausgang gibt es Adapter zu HDMI, allerdings wird in diesem Fall zusätzlich eine Audio-Verbindung benötigt. Doch richtig komfortabel sind diese Lösungen wegen der geringen Länge der Kabel nicht, schließlich ist es dann nicht mehr möglich, die Inhalte von der Wohnzimmer-Couch auszuwählen. Die bequemste, aber leider nicht einfachste Lösung ist die Verbindung über das WLan.

EINFACH UND ZUVERLÄSSIG: AIRPLAY

Der wichtigste Impulsgeber beim Übertragen von Multimedia-Daten auf andere Geräte war Apple mit der AirPlay-Technologie. Damit lassen sich beinahe sämtliche Inhalte von einem iPhone, iPad, iPod Touch oder einem MacBook oder anderem Apple-Computer mit MacOS X mittels einer Apple-TV-Box auf einen Fernseher übertragen. Beim aktuellen Apple-Mobilbetriebssystem iOS 8 reicht es dann aus, mit einem Wischen das untere Funktionsmenü aufzurufen und die AirPlay-Funktion zu aktivieren, um bis zur Beendigung von AirPlay sämtliche Inhalte auf dem Fernseher anzuzeigen. So einfach und zuverlässig funktioniert der multimediale Datenaustausch bei keinem anderen System. Als Nutzer muss man sich keine Gedanken um Hardwareaustattung, Leistungsreserven oder Ruckler und Aussetzer machen. Damit verbunden ist aber auch der größte Nachteil von AirPlay: es handelt sich um eine proprietäre Technik und keinen offenen Standard. Außer den Geräten aus dem eigenen Ökosystem werden nur einige ausgewählte Lautsprecheranlagen unterstützt. Die Apple-TV-Box als wichtigstes Verbindungsglied ist mit 100 Euro zudem nicht ganz billig. Sie wird entweder per Wlan oder Kabel mit dem eigenen Netzwerk verbunden, der Anschluss an den Fernseher erfolgt über HDMI-Kabel. Die Box verfügt über einen optischen Audio-Ausgang. Über Apple-TV können zudem Filme und Serien aus dem iTunes-Store sowie aus verschiedenen Video-on-Demand-Diensten (kostenpflichtig) abgerufen werden. Immerhin: Das System ist gut durchdacht. Mit der kleinen Fernbedienung lassen sich selbst Filme stoppen, die beispielsweise mit dem iPad von Youtube oder aus der ZDF-Mediathek gestartet wurden.

ALTERNATIVE MIT MÄNGELN: MIRACAST

Um AirPlay etwas entgegenzusetzen, wurde der Miracast-Standard entwickelt. Die Geräte bauen dabei per Wlan eine direkte Verbindung auf. Seit Android 4.2 gehört dies zum festen Funktionsumfang von Smartphones und Tablets mit diesem Betriebssystem. Android-Smartphones und Tablets von Samsung, Sony, HTC oder LG können ihre Inhalte an Smart-TVs, BluRay-Player oder Videokonsolen mit Netzanschluss schicken. Leider kocht trotz Miracast-Standard am Ende jedoch doch wieder sein eigenes Süppchen, so dass die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Geräten zumeist nur dann reibungslos funktioniert, wenn sie wie bei Samsung oder Sony aus dem eigenen Haus stammen. So uneinhetlich wie die Umsetzung, sind auch die Bezeichnungen in den Optionsemenüs, wo die Übertragungstechnik entweder unter dem Namen Miracast, Screen Mirroring oder einfach „Bildschirm spiegeln“ zu finden ist. Ansonsten gilt für Miracast: Probieren geht vor Studieren.

FÜR ANDROID: CHROMECAST

Ähnlich praktisch wie Apples AirPlay sind für Android-Geräte der Chromecast-Stick von Google (35 Euro) oder die Fire-TV-Box von Amazon (99 Euro). Der Chromecast-Stick wird direkt in einen freien HDMI-Eingang des Fernsehers gesteckt, Strom bezieht er über eine USB-Buchse des TV-Geräts. Um Daten zu übertragen, müssen sich Mobilgeräte und Fernseher im selben Netzwerk befinden. Zudem muss auf dem Smartphone oder Tablet die Chromecast-App installiert werden. Während bei Apple nach dem Start von AirPlay alle Inhalte übertragen werden können, gilt dies bei den Android-Lösungen nur für Apps mit Unterstützung der jeweiligen Technik. Dazu zählen unter anderem Googles Chrome-Browser, die Bildergalerie und die Youtube-App. Aber auch die Filme und Serien einiger kommerzieller Online-Mediatheken wie Watchever oder Netflix können per Chromecast auf dem Fernseher wiedergegeben werden. Die Zahl der Apps mit Chromecast-Unterstützung nimmt zudem immer weiter zu. Die Fire-TV-Box zeigt ihre Stärken hingegen vor allem in Verbindungn mit dem Ökosystem und dem Shop von Amazon. Besitzer von Kindle-Tablets profitieren besonders vom guten Zusammenspiel mit der Fire-TV-Box.

TRICKS FÜR WINDOWS-COMPUTER

Von einem Windows-PC oder Notebook mit dem Microsoft-Betriebssystem können ebenfalls Bildschirminhalte an das TV-Gerät übertragen werden. Bei Windows 8.1, das Miracast unterstützt, funktioniert das in einigen Fällen sogar ganz direkt über die Leiste am rechten Bildschirmrand und die Funktion „Geräte“ und „Projezieren“. Allerdings muss die Hardware die Technik unterstützten, zudem kommt es auf die richtigen Treiber an. Beides ist leider eher die Ausnahme als die Regel. Immerhin soll das für die neuesten Surface-Tablets von Microsoft gelten. Und auch auf Windows Phones gibt es mit „Externe Anzeige“ eine Miracast-Unterstützung. Für die Verbindung eines Windows- Computer mit einem Chromecast-Stick gibt es einen Trick: Wird auf dem PC oder Notebook der Chrome-Browser gestartet, lassen sich alle damit aufgerufenen Inhalte auf den Fernseher projezieren. Das gilt sowohl für Internetseiten als auch für die darin enthaltenen Videos oder Fotos. Zwei Voraussetzungen müssen erfüllt sein: Der Computer und der Chromecast-Stick müssen sich im gleichen Netzwerk befinden – entweder per Wlan oder per Kabel. Und zum Chrome-Browser muss die Erweiterung „Google Cast“ hinzugefügt werden (über Optionen/Tools/Erweiterungen). Danach wird durch Klick auf das Cast-Symbol die Verbindung zum Fernseher gestartet.

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