zum Hauptinhalt
Regisseur und Autor Niklaus Schilling.

© Visual Film

Regisseur und Autor: Niklaus Schilling ist tot

In der 70er Jahren feierte er sein Spielfilmdebüt und gab bedeutende Impulse für das deutsche Kino. Nun ist der Regisseur Niklaus Schilling im Alter von 72 Jahren verstorben.

Der Regisseur und Autor Niklaus Schilling ist tot. Er starb am 6. Mai im Alter von 72 Jahren in Berlin. "Das deutsche Kino verliert mit ihm einen bildbewußten und avantgardistischen Regisseur, dessen Filme Lust an Formexperimenten und Neugier auf technische Neuerungen gleichermaßen zeigen", teilten der Verbrecherverlag und die Deutsche Kinemathek in der offiziellen Pressemitteilung am Dienstag mit.

1965 kam der gebürtige Schweizer von Basel nach Deutschland und betrachtete das Deutschland der Nachkriegszeit mit einem ironischen Blick. Als Kameramann von Rudolf Thome, Klaus Lemke, Marran Gosov und Jean-Marie Straub begann er seine Karriere, bevor er mit "Nachtschatten" (1971) sein Spielfilmdebüt feierte. Mit weiteren Filmen wie "Die Vertreibung aus dem Paradies" (1976), "Rheingold" (1977) und "Der Westen leuchtet!" (1982) gab er bedeutende Impulse für das deutsche Kino der 70er und 80er Jahre. Auch dem Thema der deutsch-deutsche Grenze nahm er sich in der Tragikomödie "Der Willi-Busch-Report" von 1979 an. Mit "Die Frau ohne Körper und der Projektionist" von 1983 beschäftigte er sich schon früh mit digitalen Aufnahmemethoden.

Zu seinem 70. Geburtstag 2014 erschien in die erste Monografie, "Der notorische Grenzverletzer", über ihn. Für das nächste Jahr hatte Schilling zusammen mit Marcel Beyer ein Drehbuch für den nicht realisierten Film "Sein Kind" geplant. (tsp/röh)

Zur Startseite