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Beste Sängerin in den Augen der Kritiker: Im Festspielhaus Baden-Baden probt Anja Harteros (Feldmarschallin Fürstin Werdenberg) die Oper Der Rosenkavalier.

© Uli Deck/dpa

Kritikerumfrage der „Opernwelt“: Opéra de Lyon ist „Opernhaus des Jahres“

Erstmals zeichnet die Umfrage der Zeitschrift „Opernwelt“ ein Musiktheater in Frankreich aus. Beste Sängerin ist Anja Harteros, Stuttgart bekommt gleich drei Titel.

Der Titel „Opernhaus des Jahres“ geht an die Opéra de Lyon. Nach einer Umfrage der Fachzeitschrift „Opernwelt“ unter 50 Kritikern aus Europa und den USA wurde das französische Haus unter Leitung des Intendanten Serge Dorny für sein experimentierfreudiges Programm und die hohe künstlerische Qualität gelobt. Hervorgehoben wurde die Ausstrahlung des Opernhauses in die Stadt und die Region rund um Lyon. Die Umfrage erscheint an diesem Freitag im neuen Jahrbuch der Zeitschrift „Opernwelt“.

Als beste Sängerin ging aus der Umfrage die Sopranistin Anja Harteros hervor, die den Titel zum zweiten Mal nach 2009 erhält. Gelobt wurden ihre Porträts der Maddalena in Umberto Giordanos „Andrea Chénier“ und der Elisabeth in Richard Wagners „Tannhäuser“ an der Bayerischen Staatsoper München sowie ihre Sieglinde in der Salzburger „Walküre“.

Stuttgart kann gleich drei Titel einheimsen: Als „Sänger des Jahres“ sieht die Umfrage den Tenor Matthias Klink, vor allem für seine Auftritte in Benjamin Brittens „Death in Venice“ in Stuttgart und als Alwa in Alban Bergs „Lulu“ an der Hamburgischen Staatsoper. Der Choreograf Demis Volpi bekommt für seine Inszenierung von „Death in Venice“ den Titel des besten Nachwuchskünstlers. Zum siebten Mal seit 2002 ist auch der „Chor des Jahres“ an der Stuttgarter Oper.

Als beste Uraufführung gilt das experimentelle Musiktheater „Infinite now“ der israelischen Komponistin Chaya Czernowin - eine Koproduktion der Opera Vlaanderen (Antwerpen/Gent) und des Nationaltheaters Mannheim. Zum „Orchester des Jahres“ wählten die Kritiker zum vierten Mal in Folge das Bayerische Staatsorchester unter Chefdirigent Kirill Petrenko.

„Regisseur des Jahres“ ist Dmitri Tcherniakov

„Dirigent des Jahres“ ist Hartmut Haenchen, der unter anderem für seinen „Parsifal“ bei den Bayreuther Festspielen gewürdigt wird. Die meisten Stimmen für eine Aufführung entfielen auf Alban Bergs „Lulu“ aus Hamburg in der Regie von Christoph Marthaler, der Ausstattung von Anna Viebrock und unter der musikalischen Leitung von Kent Nagano.

In der Kategorie „Regisseur des Jahres“ versammelte Dmitri Tcherniakov eine Mehrzahl der Stimmen. Der Russe war 2012 bereits „Bühnenbildner des Jahres“. Der Regisseur wurde jetzt vor allem für seine kühne Sicht auf Georges Bizets „Carmen“ beim Festival in Aix-en-Provence gewürdigt.

Zum besten Bühnenbildner kürten die Kritiker Romeo Castellucci - für Arthur Honeggers „Jeanne d' Arc au bûcher“ an der Opéra de Lyon und seine „Tannhäuser“-Installationen an der Bayerischen Staatsoper. Als Kostümbildner wurde Gianluca Falaschi für die Ausstattung von Händels „Alcina“ am Theater Basel sowie für Glucks „Armide“ am Staatstheater Mainz ausgezeichnet. In der Kategorie „Ärgernis des Jahres“ wurden einzelne Regiearbeiten kritisiert. (dpa)

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