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Dolores O'Riordan: Cranberries-Sängerin mit 46 Jahren gestorben

Sie war die Sängerin der irischen Band The Cranberries, ihr größter Hit war "Zombie". Nun ist Dolores O'Riordan mit 46 Jahren gestorben. Ein Nachruf.

„Zombie, zombie, zombie-ie-ie“ – wie ein Protestschrei schrillen die letzten Silben des Refrains über die verzerrten E-Gitarren und die wütenden Drumschläge. Dolores O’Riordans Stimme ist erfüllt von Verzweiflung über den nicht enden wollenden Nordirland-Konflikt. Eine Verzweiflung, die jeder Radiohörer und jede Radiohörerin der westlichen Hemisphäre in den neunziger Jahren etliche Male gehört haben dürfte.

Der 1994 veröffentlichte Song „Zombie“ der irischen Popband The Cranberries war ein Riesenhit, der größte ihrer Karriere. Bis heute wurde der Videoclip mehr als 652 Millionen Mal auf Youtube angesehen. Gerade erst hat Eminem das Stück quasi komplett für seinen Track „In Your Head“ gesampelt. Nun wird wohl die Originalversion wieder in den Focus rücken – aus traurigem Anlass, denn wie am Montag bekannt wurde, ist die „Zombie“-Komponistin und Sängerin Dolores O’Riordan überraschend in London gestorben, mit 46 Jahren.

Durch eine US-Tour wurden The Cranberries bekannt

Die 1971 im irischen Limerick geborene Musikerin mit der markanten Stimme und dem Kurzhaarschnitt kam 1990 über eine Anzeige zu den Cranberries, die ebenfalls aus Limerick stammten. Zusammen nahmen sie ein Demotape auf, das ihnen sofort einen Vertrag mit Island Records einbrachte. Das Debütalbum „Everybody Else Is Doing It, So Why Can’t We?“ (1993) wurde allerdings zunächst kaum beachtet. Erst als das Quartett mit The The und Suede durch die USA tourte, wurde die Band langsam bekannter. Ihre Single „Linger“ lief auf MTV, plötzlich interessierte man sich auch in Großbritannien und Irland für die Gruppe.

O'Riordans Solodebüt erscheint 2007

Im Juli 1994 heiratete Dolores O’Riordan den Cranberries-Tourmanager Don Burton. Vier Monate später erschien „No Need To Argue“, das zweite und dank der Singles „Zombie“ und „Ode To My Family“ erfolgreichste Werk der Band. Es verkaufte sich mehr als 16 Millionen Mal. Dolores O’Riordan rückte immer mehr ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Gerüchte kamen auf, sie strebe eine Solokarriere an. Sie sollten sich zwar lange nicht bewahrheiten, doch konnten The Cranberries nach „No Need To Argue“ nie wieder an ihre früheren Großtaten anknüpfen.

Im Jahr 2003 trennte sich die Band, vier Jahre später erschien O’Riordans Solodebüt „Are You Listening?“, dem 2009 ein weiteres folgte. Solides Handwerk, genau wie das Cranberries-Comeback „Roses“, das 2012 herauskam. Dolores O’Riordans Gesang klang gesetzter, wohl temperierter als einst. Die „Zombie“-Wut ist ein fernes Echo – doch eines, das in Erinnerung bleiben wird.

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