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Erste Schritte. Taniguchi verarbeitet in „Ein Zoo im Winter“ seine Erlebnisse als Zeichenschüler.

© Illustration: Taniguchi/Carlsen

Manga: Der Traum des Zeichners

Derzeit ist die Verfilmung seines Meisterwerks  „Vertraute Fremde“ im Kino zu sehen. Jiro Taniguchis aktuelle Graphic Novel „Ein Zoo im Winter“ erzählt eine autobiographisch geprägte Geschichte aus der Welt der Manga-Macher.

„Manga, das ist Freiheit“, exklamiert der exzentrische Freund des Mangaka Shiro Kondo in einer Bar und ermutigt damit den jungen Mitsuo, Alter Ego des Zeichners Jiro Taniguchi in dem autobiographisch geprägten Episodenmanga „Ein Zoo im Winter“, zu einer eigenen Karriere.

Der junge Mann hat sich bereits von der Rigidität des „normalen“ japanischen Lebens befreit und zum Entsetzen seiner Familie seinen Job in der Provinz gekündigt, um in Tokio einer der Assistenten im Atelier des Manga-Meisters Kondo zu werden. Doch in den 1960er Jahren ist auch dieses Arbeitsverhältnis immer noch quasi-feudal. Kann Mitsuo sich von Kondo-Sensei freischwimmen und selbst Geschichten entwickeln?

Autobiographisch inspiriert. „Ein Zoo im Winter“ spielt im Tokyo der 60er-Jahre.
Autobiographisch inspiriert. „Ein Zoo im Winter“ spielt im Tokyo der 60er-Jahre.

© Carlsen

Eingebettet in eine „Coming-of-age“- Geschichte gibt dieser 2008 entstandene Band Einblicke in die Subkultur der Manga-Produktion. Im Unterschied zum ebenfalls autobiographischen, aber eher fan-orientierten „A Drifting Life“ von Yoshihiro Tatsumi betont Taniguchi, wie es für ihn typisch ist, mit großer erzählerischer Wärme die Menschlichkeit seiner Protagonisten.

Jiro Taniguchi, Ein Zoo im Winter, Carlsen, aus dem Japanischen von John Schmitt-Weigand, 248 Seiten, 16 Euro. Mehr unter diesem Link.

Einen ausführlichen Artikel zu Jiro Taniguchi von Klaus Schikowski lesen Sie unter diesem Link.

 

Thomas Greven

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