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Der Berufsverkehr über den Kaiserdamm in Richtung Berlin Mitte.

© Michael Kappeler/dpa

Zick-Zack-Kurs auf dem Kaiserdamm: Junger Raser in Berlin verurteilt

Die Raserei eines 21-Jährigen endete mit einer Karambolage. Nun muss er 3600 Euro zahlen und darf ein Jahr lang kein Auto fahren.

Der junge Mercedes-Fahrer gab Gas. Rechts vorbei an anderen Fahrzeuge, dann links, sogar im Zick-Zack-Kurs überholte er.

„Der Wagen sprang über alle Fahrspuren“, schilderte ein Zeuge. Die Raserei auf dem Kaiserdamm endete mit einer Karambolage. Vier Fahrzeuge stark beschädigt – „dass es nicht zu Personenschäden gekommen ist, war ein großes Glück“, hielt eine Amtsrichterin am Dienstag dem Raser vor. Der 21-jährige Öztan A. nahm die Warnungen äußerlich regungslos auf. Er hat sie wohl so ähnlich schon in früheren Verfahren gehört.

Ungebremst in haltendes Auto gerast, 41.000 Euro Schaden

Im dichten Verkehr stadteinwärts ging es dem Bauhelfer am 1. April nicht schnell genug. Er habe „überraschende“ Spurwechsel vorgenommen, sagte sein Anwalt. „Bis er auf das Hindernis gestoßen ist, das er zu spät gesehen hat.“ Aber die Annahme der Anklage, A. sei mit Tempo 80 gerast, treffe nicht zu. „Es waren 60 bis 65 km/h.“ Ob A. denn geblinkt habe, fragte die Richterin. „Kann sein, dass ich es mal vergessen habe“, so der Angeklagte.

Es war 13.50 Uhr, als es zum Crash kam. Ungebremst bretterte der helle Mercedes in einen VW Sharan, der mit eingeschalteter Warnblinkanlage auf der rechten Fahrbahn stand. Durch die Wucht des Aufpralls stieß der VW gegen zwei weitere Autos. Glück im Unglück: Menschen befanden sich nicht in diesen Wagen. Der Sachschaden soll rund 41.000 Euro betragen.

Öktan A. hat keine Berufsausbildung, aber einen Job in der Firma seines Vaters. Mehrfach fiel er verkehrsrechtlich auf: bei Rot gefahren, Handy am Steuer, 51 km/h zu schnell. „Sie ließen sich nicht belehren“, stand nun für die Richterin fest. Die Fahrt auf dem Kaiserdamm sei „extrem rücksichtslos“ gewesen. Wegen fahrlässiger Gefährdung des Straßenverkehrs wurde A. zu 3600 Euro Strafe (120 Tagessätze zu je 30 Euro) sowie einer einjährigen Führerschein-Sperre verurteilt.

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