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In Berlin werden mehr Wohnungen gebaut. Es könnten jedoch mehr sein.

© Daniel Naupold/dpa

Wohnungsnot in der Hauptstadt: Dachausbau in Berlin erfolgreich ausgebremst

Eine neue Richtlinie erschwert den privaten Dachausbau. Die Anträge sind zurückgegangen. Die Zahl der Baugenehmigungen steigt aber insgesamt.

Pläne für den Bau von 17.817 Wohnungen haben Senat und Bezirke in den ersten neun Monaten dieses Jahres genehmigt, gut fünf Prozent mehr als im selben Zeitraum des Vorjahres. Der Zuwachs wäre aber noch viel höher gewesen, wenn der Ausbau von Dachgeschossen nicht ausgebremst worden wäre. Doch hier meldet das Amt für Statistik einen Rückgang der Baugenehmigungen um knapp ein Viertel: Nur noch 2.227 neue Wohnungen direkt unter dem Berliner Himmel wurden genehmigt.

Mitte baut am meisten

Eine Ursache dafür ist Experten zufolge eine neue Richtlinie des Senats, die den Ausbau von Dachgeschossen durch private, nicht durch Sozialmieten gebundene Projekte erschwert: Diese sollen nicht mehr durch kulante Regelungen etwa beim Beschnitt von Straßenbäumen oder bei den Rettungswegen erleichtert werden.

Unterm Strich steht trotzdem ein Anstieg der Baugenehmigungen stadtweit, wobei vor allem Wohnhausprojekte in den Bezirken Mitte (3543 Wohnungen), Treptow-Köpenick (2709) und Marzahn-Hellersdorf (1983) beigetragen haben. Den schwächsten Einsatz im Kampf gegen die Wohnungsnot in Berlin zeigten die Bezirke Spandau, wo nur 379 neue Wohnungen genehmigt wurden, Tempelhof-Schöneberg (546) sowie Steglitz-Zehlendorf (696).

Besonders viele Mehrfamilienhäuser

Interessant auch die Verteilung der Genehmigung auf die Art der Neubauten: Besonders stark ist der Anstieg der Genehmigungen bei den Mehrfamilienhäusern mit einem Plus von knapp zwölf Prozent, wobei in diese Zahl auch die Wohnheime für Geflüchtete hineinfließen. Kräftig zugenommen hat auch die Zahl der neu genehmigten Eigenheime: knapp zehn Prozent mehr Ein- und Zweifamilienhäuser genehmigten die Bauämter.

Alle genehmigten Bauvorhaben in den ersten drei Quartalen haben Investitionen in Höhe von zusammen 3,3 Milliarden Euro zur Folge. Dazu tragen neben den Wohnhäusern auch Gewerbebauten bei, wobei hier die Zahl der Genehmigungen (222) geringfügig sank im Vergleich zum Vorjahr (235).

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