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Rücksichtslose Fahrer führten zu einer Sperrung der Brücke.

© Stefan Jacobs

Wegen rücksichtsloser Autofahrer: Potsdamer Brücke bleibt für Busse gesperrt

Weiterhin müssen Fahrgäste an der Potsdamer Brücke den Bus verlassen und in die U-Bahn umsteigen. Die BVG sucht nach einer Lösung.

Es bleibt – zumindest vorläufig – dabei: BVG-Fahrgäste müssen auf den Linien M 48 (Busseallee–Alexanderplatz) und M 85 (Lichterfelde Süd–Hauptbahnhof) an der Bülowstraße und dem Potsdamer Platz die Busse verlassen und in die U-Bahn umsteigen oder zu Fuß ihr Ziel erreichen.

Weil rücksichtslose oder gleichgültige Autofahrer in großer Zahl verbotswidrig auf den Busspuren an der Baustelle auf der Potsdamer Brücke gefahren waren, wurde – wie in einem Teil der gestrigen Ausgabe berichtet – die Brücke im Verlauf der Potsdamer Straße Mittwochfrüh komplett gesperrt. Da die BVG befürchtet, dass die Busse auf den Umleitungsstrecken auf den Uferstraßen des Landwehrkanals im Stau stecken bleiben, stellte sie den Verkehr auf diesem Abschnitt ein.

Bis Mittwochabend hatte es rings um die Kreuzung der Nord-Süd- und Ost-West-Verbindungen an der Brücke allerdings keinen Stau gegeben. Nach Auskunft der Verkehrsinformationszentrale, die den Verkehr auf den Straßen überwacht, ist der Verkehr derzeit gering. Auch in den vergangenen Tagen habe es nur wenige Staus gegeben. Nach Ende der Ferien werde es aber sicher anders aussehen, so die Erwartung.

Es kam zu Unfällen

Dass Buslinien wegen einer Baustelle – und der Disziplinlosigkeit vieler Autofahrer – unterbrochen werden müssen, ist eine ganz große Ausnahme. Die Geradeausfahrt auf den Busspuren, die den „Sündern“ die – kurzen – Umwege über die Uferstraßen ersparten, führte zu zahlreichen Unfällen; auch mit Verletzten, weil die Autos den Querverkehr kreuzten.

Versuche der Verkehrslenkung Berlin (VLB) und der Polizei, die Fahrt durch den Baustellenbereich zu verhindern, waren gescheitert. Weder zusätzlich aufgestellte sogenannte Schrammborde noch geänderte Markierungen und weitere Durchfahrbeschränkungen hatten Autofahrer daran gehindert, über die Busspuren zu fahren.

BVG sucht nach Lösung

Die BVG sucht nach Angaben ihres Sprechers Markus Falkner weiter nach einer Lösung, wie sie die Busse wieder über die Brücke fahren lassen kann. 2015 installierte man an der Kreuzung Hohenzollerndamm/Uhlandstraße bei Bauarbeiten eine Schranke, die sich nur für Busse öffnete, die auf der Uhlandstraße fuhren. Zuvor war auch dort das Baustellendurchfahrverbot von zahlreichen Autofahrern missachtet worden.

Die Polizei hatte nach ihren Angaben an der seit dem vergangenen Freitag für den Autoverkehr gesperrten Brücke zwei größere Kontrollen vorgenommen, bei denen einmal 61 und dann nachts sieben Verstöße festgestellt worden waren. Ein solches Maß an Rücksichtslosigkeit habe er noch nie erlebt, hatte ein Polizist am Dienstagabend gesagt. Wegen des Fahrens auf der Busspur müssen die Erwischten nun mit einem Verwarnungsgeld in Höhe von 15 Euro rechnen.

Die Bauarbeiten sollen noch bis Anfang November dauern. Zum Ende der Ferien soll aber eine Fahrspur Richtung Süden dann auch für Autos freigegeben werden. Die Brücke besteht aus 38 Spannbetonfertigteilträgern. Bei ihnen müssen poröse Fugen neu abgedichtet werden, zudem wird der Fahrbahnbelag erneuert.

Weil nachts mit weniger Verkehr zu rechnen ist, fahren die Busse der Nachtlinie N 2 nun brav die Umleitungsstrecke über die Uferstraßen.

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