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Unter Wasser bieten sich auch schon für eine Fünfjährige nochmal ganz neue Perspektiven.

© privat

Was macht die Familie?: Mit Seepferdchen schwimmen

Endlich mal abtauchen: In der heutigen Kolumne beschreibt Tanja Buntrock, wie ihre Tochter mit dem frisch erworbenen Seepferdchen - nicht nur - die Schönheiten des Meeres entdeckt.

Schon die alten Römer haben erkannt, dass Schwimmen wichtig ist, denn über einen ungebildeten Menschen sagten sie: „Er konnte weder schwimmen noch lesen.“ Es fördert die kindliche Entwicklung, macht stark, selbstbewusst und unabhängig. Meiner fünfjährigen Tochter erzähle ich schon seit Langem, wie bedeutsam es ist, sich im Wasser fortbewegen zu können: Dass ich in Kuba mit Delfinen schwamm, in Australien im Great Barrier Reef einem Hai begegnet bin, auf Bali und Lombok die prächtigsten Muscheln vom Meeresgrund geholt und unter Wasser erst richtig die unendliche Schönheit der Schöpfung erkannt habe.

Somit war es nach dem Babyschwimmkurs, wo im whirpoolwarmen Wasser unentwegt gesungen wurde, nur logisch, dass ich mein Mädchen noch während der Kindergartenzeit in einem Schwimmverein anmeldete. Pünktlich vor unserem Urlaub hat mein Schneckchen das Seepferdchen gemacht.

Einen Tag später ging’s ab auf eine griechische Insel, um die frisch erworbenen Kenntnisse zu vertiefen. Die Zeiten, wo ich mit einem Rucksack um die Welt reiste, sind vorbei, seit ich Mutter bin. Wir mieteten uns in ein „familienfreundliches Hotel“ mit Kinderprogramm ein, damit ich am Strand entspannen und endlich ein Buch (Print!) lesen konnte. „Familienfreundlich“ hieß, dass hier eigentlich ausschließlich Eltern mit ihren (unerzogenen) Kindern wohnten.

Der häufigste Spruch am Büffet: „Es wird jetzt nicht gehopst.“ Zwischenzeitlich dachte ich: Bin ich in Wirklichkeit auf einem Kreuzberger Spielplatz gelandet? („Aurelius!!! Komm jetzt zu Mama!“) Erst recht, als ich folgenden Dialog zwischen Mutter und Tochter mitbekam: „Sophia, möchtest du nun Nutella auf dein Brötchen?“ Tochter, genervt: „Ja-aa.“ Mutter: „Jetzt habe ich einen Auftrag. Damit kann ich doch arbeiten.“

Termine wie ein Manager

Während mein Mädchen jeden Tag dank des Solino-Kinderclubs fast so viele Termine wie ein CEO hatte (Solino-Frühstück, Schatzsuche, Bastelstunde, Solino-Schmaus, Kinderdisco, immer um 20 Uhr), konnte ich bereits nach eineinhalb Tagen auf der Strandliege vorhersagen, welche der Paare aus unserem Hotel sich wohl demnächst trennen werden.

Wenn sich dann doch einmal eine Lücke im Terminkalender meiner Tochter ergab, lotste ich sie ins smaragdgrüne ionische Meer. Nach anfänglichem Wehklagen („Das Salz brennt, ich will in den Pool“), genoss sie es, im Wasser Purzelbäume zu schlagen. Und dann gaben wir uns unter der glitzernden Wasseroberfläche Zeichen und tauchten durch die Stille – schwerelos. Ein Augenblick unendlichen Glücks.

Kinder können beispielsweise im Schwimmverein „Friesen 1895 e. V.“ ihr Seepferdchen machen. Familienfreundliche Hotels mit Kinderclub findet man bei jedem Reiseveranstalter. Achtung: Ohropax nicht vergessen!

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