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Auch die AfD nutzt neben Wahlplakaten die Sozialen Netzwerke für den Wahlkampf.

© Reuters

Vor der Bundestagswahl 2017: Twitter sperrt Berliner AfD-Sprecher

Ronald Gläser hatte die Partei Die Linke mit einer Bildmontage verunglimpft. Bisher weigert er sich, den Beitrag zu löschen.

Der AfD-Abgeordnete Ronald Gläser ist seit Mittwoch bei dem Kurznachrichtendienst Twitter gesperrt. Der Sprecher des Landesverbands hatte am Dienstag eine Montage mit zwei Bildern eines Linkspartei-Wahlplakates getwittert, links das Original mit dem Slogan „Flüchtlinge schützen, nicht ertrinken lassen – Die Linke“, rechts das gleiche Plakat überklebt mit einem Blatt Papier in gleicher Aufmachung, aber mit verändertem Inhalt: „Flüchtlinge erschießen, nicht entkommen lassen – die SED“.

Kommentiert hatte Gläser das mit „Damals und heute“. Twitter fordert Gläser seither auf, den Tweet zu löschen, dann werde sein Nutzeraccount nach zwölf Stunden wieder freigeschaltet.

"Ich brauche Twitter“

Der Account ist für andere Nutzer noch sichtbar, der beanstandete Tweet ist aber verborgen: Er werde derzeit zurückgehalten, steht an dessen Stelle auf Gläsers Profil. Wenn Gläser Twitter aufrufen will, steht dort nun, er könne den Tweet löschen oder beim Support die Aufhebung der Accountsperrung beantragen. Auf Twitter zugreifen kann er nicht.

„Das ist sehr ärgerlich, zehn Tage vor der Bundestagswahl“, sagte er auf Anfrage. Entfernen wolle er den Tweet erst einmal nicht, zunächst werde er sich noch mal beschweren. Wenn das nichts bringt, werde er den Tweet wohl spätestens am Montag löschen: „Ich kann sich das nicht die ganze Woche hinziehen lassen, ich brauche Twitter.“ Zwar hat Gläser auch ein Profil im Netzwerk gab.ai, das Posts jeglichen Inhalts zulässt. Dort hat er aber nur 75 Follower.

Gläser war zuletzt aufgefallen, als er im Berliner Abgeordnetenhaus Anfragen der Grünen June Tomiak kopierte. Fragen zum Thema Rechtsextremismus in Berlin übernahm er und ersetzte nur das Wort „rechts“ immer durch „links“. hel

Elke Hellersiek

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