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Auszubildende für den Polizeidienst. (Symbolbild)

© Stefan Sauer/dpa

Verrat unter Polizisten: Pssst, Razzia!

In Berlin gab es immer wieder polizeiinternen Verrat und Verbindungen zu Kriminellen. Einige Beispiele.

Es sind Einzelfälle. Aber auch in Berlin gab es das immer wieder: Verrat. Meist warnten Polizisten vor Razzien, manchmal gaben sie interne Dokumente an Verdächtige weiter. Erst vor einigen Monaten flogen zwei Beamte in Steglitz auf. Sie sollen Drogendealer vor Einsätzen gewarnt haben.

Ein Helm zum Dank

2013 war ein Polizist mit seinem Freund Tahir Ö., einem aktenkundigen Täter, vor einer Diskothek in eine blutige Auseinandersetzung mit Türstehern verwickelt. Ö. wurde später von einem Nachwuchsrocker erschossen.

2012 war der junge Polizeimeister Ahmet K. vom Landgericht wegen Verletzung von Dienstgeheimnissen zu elf Monaten auf Bewährung verurteilt worden. Er hatte türkische Rocker 2010 und 2011 vor Razzien gewarnt – er bekam dafür einen Motorradhelm.

2012 wurde intern gegen einen anderen Beamten, der seine Unschuld beteuert, aus dem Rockerdezernat vorgegangen.

Schon 2008 wurde ein Berliner Polizist zu einer Geldstrafe in Höhe von 3600 Euro verurteilt. Im Sommer 2006 hatte man bei einem der Bandidos, einer Rockertruppe, eine Liste mit Kennzeichen ziviler Polizeiautos gefunden. Vor Gericht sagte der Polizist, er selbst sei kein Bandido, sondern nur mit dem Rocker befreundet gewesen – der habe die Liste bei ihm zu Hause unbemerkt eingesteckt.

Nicht nur in Berlin ein Problem

In Brandenburg wurde 2010 ein Polizist zu eineinhalb Jahren auf Bewährung verurteilt. Er hatte interne Erkenntnisse an Zigarettenschmuggler weitergegeben. Der Mann wurde nach der Verurteilung aus dem Dienst entlassen.

Im selben Jahr sollen Beamte in Hessen die Hells Angels über Polizei-Interna informiert haben. Fünf Polizisten wurden mit suspendiert. Ein gezielter Verdacht richtete sich gegen einen Hauptkommissar des Landeskriminalamts, der von den Rockern offenbar Bestechungsgeld kassiert hatte.

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