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Regional- und Fernbahngleis im Hauptbahnhof in Berlin-Mitte.

© Thilo Rückeis

Verkehr in Berlin-Brandenburg: VBB verspricht mehr Züge für Pendler

Pendler in Berlin und Brandenburg leiden unter ständig überfüllten Regionalbahnen. Jetzt soll eine Anpassung der Kapazitäten helfen.

Immer mehr Pendler zwischen Brandenburg und Berlin bedeuten überfüllte Regionalzüge auf den Strecken. Es sind Wachstumsschmerzen der Hauptstadtregion. Nun wollen der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) und die Landesregierungen in Potsdam und Berlin gegensteuern. In den Zügen auf Regionalexpress- und Regionalbahnlinien soll mehr Platz geschaffen werden – und sie sollen öfter rollen.

Derzeit wird die Ausschreibung für das sogenannte Elbe-Spree-Netz – ein Teil des VBB-Netzes – vorbereitet. Ab 2022 sollen die Züge häufiger fahren. Auf der von Pendlern viel genutzten RE1-Strecke zwischen Berlin und Potsdam sollen dann den ganzen Tag pro Stunde vier Mal Doppelstockzüge mit je 600 Sitzplätzen verkehren, wie der Tagesspiegel vom VBB erfuhr. Bislang fährt hier der Regionalexpress bis 21 Uhr pro Stunde zwei Mal. Zusätzlich fahren in den Stoßzeiten am Morgen und am Nachmittag bis 18 Uhr zwei Talent-Züge der RB21/22. Doch das reicht nicht aus. Die Züge sind proppenvoll – und nicht nur auf dieser Strecke.

Kleine "Kapazitätsanpassungen"

Deshalb sollen bislang 22 Millionen Zugkilometer in dem Elbe-Spree-Netz um drei Millionen aufgestockt werden. Das sagte Brandenburgs Infrastrukturministerin Kathrin Schneider (SPD) am Mittwoch zum Auftakt einer landesweiten Reihe von Regionaldialogen zum Nahverkehrsplan in Wittenberge. Der Bedarf ist da: 2001 wurden bei den Regionalzügen 42,6 Millionen Fahrten gezählt, 2015 dann 77,4 Millionen. 2016 nahm die Fahrgastzahl um 5,2 Prozent zu. Bereits zum Fahrplanwechsel im Dezember sind nach Angaben einer VBB-Sprecherin beim RE1 kleinere „Kapazitätsanpassungen“ möglich.

Der VBB schreibt in Kooperation mit Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt Mitte November das Netz Elbe-Spree in den vier Bundesländern aus. Für 15 teils stark genutzte Linien werden neue Betreiber gesucht. Platznot herrscht in den Zügen laut VBB aber auch, weil die Bahnunternehmen auf die Lieferung von Zügen warten, die ihnen der Hersteller Bombardier schon längst hätten liefern müssen.

Änderungen kommen auf einigen Linien

Betroffen sind die Regionalexpresslinien 3 zwischen Falkenberg/Wittenberg und Stralsund/Schwedt sowie auf der RE-Linie 5 zwischen Rostock/Stralsund und Elsterwerda. Die Züge hätten bereits im Dezember 2014 ankommen sollen. Nach den Plänen wird sich bei der Neuausschreibung auch die Linienführung ändern: Der RE2 Wismar–Berlin-Cottbus soll künftig erst in Nauen (Havelland) starten, der Nordast der Strecke wird zum neuen RE 9 Wismar–Berlin–Elsterwerda (Elbe-Elster). Der RE7 Dessau-Wünsdorf-Waldstadt soll bis Senftenberg (Oberspreewald-Lausitz) verlängert werden. Ob die Pläne aufgehen, muss der Verkehrsverbund allerdings noch mit der Bahn besprechen.

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