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Göttingen hat, was Berlin und viele andere wollen: einen Radschnellweg. Der Bund will ausgewählte Projekte fördern - und stellt dafür einige Bedingungen.

© picture alliance / dpa

Verkehr in Berlin: Berlin und Potsdam planen neue Radschnellwege - eine Übersicht

Der Bund fördert Radschnellwege mit 25 Millionen Euro im Jahr. Berlin hat sich mit vier konkreten Projekten beworben, Brandenburg ebenfalls.

Berlin will sich vom Bund vier Radschnellwege mindestens teilweise fördern lassen. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion hervor, die dem Tagesspiegel vorab vorliegt.

Als größtes Vorhaben mit avisierten 20 Millionen Euro hat der Senat bei einer Bedarfsabfrage durchs Bundesverkehrsministerium demnach ein „Wirtschaftsweg A113/A100“ genanntes Netz parallel zu den Autobahnen in der östlichen Innenstadt angemeldet. Der vorhandene Asphaltweg entlang der A113 zwischen Neukölln und Adlershof soll um eine Parallele zur künftigen A 100 nach Treptow ergänzt und perspektivisch in den Görlitzer Park verlängert werden. Die zugehörige Brücke über den Britzer Zweigkanal steht sogar im Koalitionsvertrag. Mit 13,5 Millionen Euro ist ein 6,5 Kilometer langer „Radschnellweg Nord“ von Wilhelmsruh nach Frohnau geplant, der perspektivisch bis nach Mitte reichen soll. Hinzu kommen kurze Abschnitte in Pankow (Esplanade – S-Bahnhof) und Reinickendorf (Ghanastraße – Kurt-Schumacher-Damm), die ab 2018 als Teile von Routen zwischen Mitte und Buch bzw. Tegel entstehen sollen. Für die anderen beiden Projekte gibt es noch keine Termine.

Alle vier Brandenburger Projekte betreffen Potsdam

Insgesamt haben die Bundesländer 80 Projekte angemeldet, davon 49 mit Kostenprognose. Allein die summiert sich auf 754 Millionen Euro. Matthias Gastel, fahrradpolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion, schließt daraus, dass die von der Großen Koalition in den Bundeshaushalt eingestellten 25 Millionen Euro pro Jahr viel zu knapp sind – zumal das Geld für 2017 wohl nicht gar mehr abgerufen werden könne, weil die nötige Verwaltungsvereinbarung zwischen Bund und Ländern erst im Juni vorliegen soll. Als Eckpunkte für förderwürdige Radschnellwege gelten vier Meter breite Fahrbahnen, mindestens 2000 Fahrradfahrten pro Tag mit Schwerpunkt auf Berufs- und Pendlerverkehr und zehn Kilometer Mindestlänge für möglichst großen Effekt. Diese Vorgabe hält Gastel für problematisch, zumal sie sich in Stadtstaaten nur teilweise umsetzen lässt und in Flächenländern die Planungen verkomplizieren kann, weil jeweils mehrere Gemeinden involviert sind.

Brandenburg ist ebenfalls mit vier Projekten in der Liste vertreten: Jeweils von Potsdam aus sollen Radschnellwege nach Stahnsdorf, Werder, Fahrland und durch die City zwischen Zeppelin- und Nansenstraße führen.

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