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Fahrzeugteile liegen in der Tauentzienstraße in Berlin nach einem illegalen Autorennen.

© dpa

Tödliches Autorennen in der City West: Raser fuhren mindestens zwei Mal über Rot

Angehörige und Freunde trauerten am Dienstagabend um das Opfer des illegalen Autorennens. Beide Raser waren polizeibekannt - allerdings wegen anderer Taten.

Von Sandra Dassler

Während Angehörige und Freunde um das Opfer der nächtlichen Raserei auf der Tauentzienstraße trauerten, ist am Dienstag einer der beiden Männer, die bisherigen Erkenntnissen zufolge den Unfall verursachten, wieder aus dem Krankenhaus entlassen worden.

Ob es sich um den 26-Jährigen handelte, der mit seinem weißen Audi in den Jeep des 69-jährigen Opfers gekracht war, oder um seinen 24-jährigen „Kontrahenten“, konnte die Polizei nicht sagen. Der 24-Jährige, der mit einer 22-jährigen Freundin in einem weißen Mercedes mit dem Audi um die Wette fuhr, war genau wie dessen Fahrer nach dem Unfall ins Krankenhaus gekommen.

Die Verletzungen der drei seien zum Teil schwer, aber zu keinem Zeitpunkt lebensgefährlich gewesen, sagt ein Polizeisprecher. Beide Männer seien die Halter der Fahrzeuge und für die Polizei keine Unbekannten. Allerdings sind sie nach Tagesspiegel-Informationen bislang nicht wegen Verkehrsdelikten, sondern wegen anderer Taten aufgefallen.

„Zum Glück haben sich viele Zeugen bei uns gemeldet“

Ob sie sich inzwischen zum Hergang des tödlichen Unfalls äußerten, ist noch unklar. Wahrscheinlich haben sie aber bereits Anwälte eingeschaltet. „Zum Glück haben sich viele Zeugen bei uns gemeldet“, sagte der Polizeisprecher. Einige hätten berichtet, dass die beiden viel zu schnell gewesen seien und mindestens zwei rote Ampeln ignoriert hätten: „Wir vergleichen jetzt die Aussagen der Zeugen und warten auf weitere Erkenntnisse durch die Untersuchung der Fahrzeuge durch Gutachter.“

Es spreche einiges dafür, dass die beiden Männer sich tatsächlich ein Rennen geliefert hätten. Auch gehen die Ermittler offenbar davon aus, dass sich die beiden Männer zumindest flüchtig kannten und in dieser Nacht auch schon längere Zeit möglicherweise gemeinsam unterwegs waren. Bestätigen wollte die Polizei dies aber wegen der laufenden Ermittlungen nicht.

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