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Symbolbild.

© Cay Dobberke

Steglitz-Zehlendorf: In Berlin-Lankwitz sollten 250 Wohnungen entstehen - doch die Baugrube ist verlassen

Die verlassene Baugrube an der Dessauerstraße ist fast 16.000 Quadratmeter groß. Seit mehr als einem Jahr ist hier nichts passiert.

Eigentlich sollte es solche Orte in Berlin nicht geben: Eine verlassene Baugrube an der Dessauerstraße im Stadtteil Lankwitz, sie ist fast 16.000 Quadratmeter groß. Längst sollten hier Bauarbeiter ihr Tagwerk verrichten. Doch passiert ist seit mehr als einem Jahr nichts.

Dabei klang der Plan vielversprechend: Die Stadt hatte das Grundstück an der Dessauerstraße 37 Ende 2013 an die Kommunale Wohnungsgesellschaft Degewo übertragen. Damals stand hier noch die ehemalige Bröndby-Oberschule. 1973 wurde sie eröffnet, 1989 wegen Asbests geschlossen. Das Gebäude blieb mehr als 25 Jahre leer, die Wände verrotteten, die Fassade wurde beschmiert – ein Schandfleck des gesamten Viertels.

Es sollten Wohnungen mit moderaten Mietpreisen entstehen

Lange fand sich kein Investor, bis sich die Degewo entschloss das Gebäude abzureißen und Wohnungen zu bauen. Das war 2016. Schon vorher hatte das Unternehmen seine Pläne für das Gelände vorgestellt: 250 Wohnungen wollte sie dort bauen, mit Größen von ein bis fünf Zimmern. Die Architektur sollte sich an den Nachbarbauten aus den 1920er und 1930er Jahren orientieren. Zudem war ein Kindergarten geplant. Doch das Wichtigste: Die Miete für die Wohnungen sollte moderat sein. Von 8,50 bis 10 Euro pro Quadratmeter könne der Preis liegen, ließ der Architekt und Bestandsentwickler der Degewo, Christoph Rasche, 2015 im Stadtplanungsausschuss des Bezirks verlauten. Mitte 2017, so der Plan, wollte das Unternehmen mit dem Bau beginnen, Ende 2018 sollten die ersten Mieter in ihre Wohnungen einziehen.

Die Degewo antwortete auf Nachfrage nur knapp

Dazu wird es nicht kommen, obwohl im Bebauungsplan für das Lankwitzer Gelände aus dem Jahr 2016 steht, dass es bei dem Bauvorhaben „ein dringendes Gesamtinteresse Berlins“ gebe. Warum sich alles verzögert hat, lässt sich nur schwerlich ermitteln. Die Degewo reagiert auf Nachfrage nur knapp: Das Bebauungsplanverfahren des Bezirks Steglitz-Zehlendorf sei noch nicht abgeschlossen und „auf Grund des fehlenden Baurechts“, verschiebe sich der Baubeginn „voraussichtlich in das Jahr 2019“.

Die Degewo schiebt den Schwarzen Peter ans Bezirksamt weiter. Warum das Baurecht bislang fehlt, könnte vielleicht Bezirksbürgermeisterin Cerstin Richter-Kotowski (CDU) erklären. Doch sie will sich dazu nicht äußern, heißt es auf mehrfache Anfrage.

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