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Wenig Veränderungen: Der berlinweite Schnitt im Abitur lag abermals bei 2,4 - wie meist seit Einführung des Zentralabiturs.

© dpa

Schulreform in Berlin: Schüler sollen mehr Auswahl beim Abi bekommen

Schüler können jetzt drei Leistungsfächer wählen - wenn ihre Lehrer es wollen. Eltern fordern Mitbestimmung der Schulkonferenz.

Das Pankower Rosa-Luxemburg-Gymnasium hat es vorgemacht, bald könnte die größere Wahlfreiheit in ganz Berlin um sich greifen: Die Bildungsverwaltung gibt zum neuen Schuljahr allen Gymnasien und Sekundarschulen die Möglichkeit, ihren Schülern drei statt zwei Leistungskurse anzubieten. Damit soll die bislang sehr hohe Zahl der Schüler, die wegen einer falschen Kurswahl ein Jahr wiederholen, gesenkt und gleichzeitig das Gesamtangebot an Leistungskursen pro Schule erhöht werden. Dies würde auch die Kombinationsmöglichkeiten erweitern.

Elternausschuss begrüßt die Reform "grundsätzlich"

Zum Wochenende hat sich allerdings der Landeselternausschuss (LEA) mit Bedenken zu Wort gemeldet: Er begrüßt zwar die Möglichkeit grundsätzlich, kritisiert aber, dass laut Verordnung allein die Lehrer entscheiden dürfen, ob es zu der erhöhten Wahlmöglichkeit kommt. Im jüngsten LEA-Beschluss dazu heißt es, dass „zwingend ein Schulkonferenzbeschluss vorgesehen werden soll“. Eine Befassung der Gesamtkonferenz der Lehrer als Vorbedingung sei zwar „denkbar“, in jedem Fall sollten aber Schüler und Eltern „Mitentscheidungsrecht sowie Antragsrecht auf Einführung haben“. Dies sei nicht nur „grundsätzlich durch die Prinzipien der Transparenz und Partizipation“ geboten, sondern auch nötig, wenn man den Erfolg dieser Neuerung wünsche: Ohne eine Akzeptanz „in allen drei Gruppen“ sei dies nur schwer vorstellbar. Zudem halten es die Eltern für unerlässlich, dass die Schüler rechtzeitig erfahren, was passiert, wenn sie eines der drei Leistungsfächer schließlich zum einfachen Prüfungsfach machen: Die Schüler müssten rechtzeitig erfahren können, ob sie in dem dritten Fach auf Grundkurs- oder Leistungskursniveau geprüft werden. Dies sei „zwingend geboten“.

Das Rosa-Luxemburg-Gymnasium ist der Vorreiter

Das Rosa-Luxemburg-Gymnasium bietet seit über fünf Jahren die Möglichkeit, drei Leistungsfächer zu belegen. Das Albrecht-Dürer-Gymnasium in Neukölln und das Humboldt-Gymnasium in Tegel waren diesem Beispiel gefolgt. Nachdem die Bildungsverwaltung jetzt allen Schulen diese Möglichkeit angeboten hat, haben sich bereits die ersten Schulen dazu entschieden, wie etwa auf der Homepage des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums in Köpenick zu sehen ist. Damit die Schulen von den Erfahrungen der drei Pilotgymnasien profitieren können, fordert der LEA, dass die Auswertung der bisherigen Erfahrungen allen zur Verfügung gestellt wird.

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