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In mehreren US-Bundesstaaten dürfen Geschäfte homosexuelle Kunden „aus religiöser Überzeugung“ abweisen.

© picture alliance / dpa

Umfrage zur Religionsfreiheit: Hälfte der US-Bürger für eingeschränkte Rechte Homosexueller

Die US-Amerikaner sind einer neuen Umfrage zufolge im Umgang mit Homosexualität tief gespalten. Besonders weiße Evangelikale haben restriktive Überzeugungen.

Rund die Hälfte der Amerikaner finden es in Ordnung, dass man die Rechte von Schwulen und Lesben aus Gewissens- und Glaubensgründen einschränken darf, geht aus einer am Mittwoch in Washington vorgestellten Erhebung des Meinungsforschungsinstituts „Pew Research Center“ hervor.

Danach verlangten 48 Prozent der Befragten, Hochzeitsdienstleister sollten gleichgeschlechtliche Paare aus religiösen Gründen abweisen dürfen. 77 Prozent der weißen Evangelikalen sowie 43 Prozent der Katholiken teilten diese Auffassung. Befragt wurden den Angaben zufolge 4.538 US-Amerikaner.

Die gleichgeschlechtliche Ehe ist in den USA seit Juli 2015 legal. In mehreren Bundesstaaten dürfen Geschäfte homosexuelle Kunden „aus religiöser Überzeugung“ abweisen. Umstritten ist in den USA zudem, ob Arbeitgeber aus religiösen Gründen bei der Krankenversicherung Empfängnisverhütungsmittel ausschließen dürfen. Familienplanung ist laut dem Versicherungsgesetz „Obamacare“ fester Bestandteil der Krankenversicherungen.

Für mich ist die Einstellung, immerhin der Hälfte der US-Bürger, nicht nachvollziehbar. Wie kann man für eine bestimmte Gruppe von Menschen weniger Rechte fordern?

schreibt NutzerIn Anwarziel

Regierung und Gerichte befassen sich gegenwärtig mit Beschwerden katholischer Einrichtungen, der Gesetzgeber dürfe sie nicht zwingen, gegen ihren Glauben zu verstoßen. Bei der Erhebung des Pew-Instituts sagten 67 Prozent, alle Arbeitgeber müssten die Familienplanung mit einschließen.

Bei der Umfrage erklärten zudem 44 Prozent, Abtreibung sei „moralisch falsch“. Diese Ansicht vertraten 76 Prozent der weißen Evangelikalen, 51 Prozent der Katholiken und 23 Prozent der US-Amerikaner ohne religiöse Bindung. 35 Prozent der US-Amerikaner seien der Ansicht, „homosexuelles Verhalten“ sei „moralisch falsch“. (epd)

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