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Eine Funkstreife im Einsatz.

© dpa

Überfall im Kleinen Tiergarten in Moabit: Transsexueller geschlagen und ausgeraubt

Drei Männer haben im Kleinen Tiergarten einen Transsexuellen beleidigt und geschlagen. Dabei beließen es die Täter jedoch nicht.

Drei Männer haben am Dienstagabend im Kleinen Tiergarten in Moabit einen 33-jährigen Transsexuellen beleidigt, geschlagen und dann beraubt. Nach Polizeiangaben wurde das Opfer gegen 18.15 Uhr von drei Männern aufgrund seines Aussehens angesprochen und beleidigt. Daraus entwickelte sich ein Streit, und ein 17-Jähriger schlug dem Opfer mehrfach mit der Faust ins Gesicht, brachte es zu Boden brachte und entriss ihm die Handtasche.

Als Zeugen hinzukamen, ließen zwei der drei Täter von ihrem Opfer ab und flüchteten. Der 17-Jährige schlug noch mehrfach weiter zu und rannte dann auch davon. Zeugen verfolgten den Flüchtenden und hielten ihn bis zum Eintreffen der alarmierten Polizei fest. Der Jugendliche wurde der weiterermittelnden Kriminalpolizei übergeben. Das Opfer wurde bei dem Angriff verletzt und ging anschließend zum Arzt.

Kleiner Tiergarten wird zum Kriminalitätsschwerpunkt

Der Kleine Tiergarten sorgt indes bereits seit Monaten für negative Schlagzeilen. Im August waren 20 Männern aufeinander losgegangen und hatten sich mit Stöcken geschlagen. Die Polizei nahm vier Personen fest. Nur eine Woche später musste die Polizei wegen einer Messerstecherei im Kleinen Tiergarten anrücken.

Politik und Polizei sind alarmiert

Aufgrund der Häufung an Kriminalverbrechen hat sich inzwischen auch die Politik zu Wort gemeldet. Christan Hanke, SPD-Bürgermeister in Mitte, sagte in der "Berliner Morgenpost": "Wir müssen alles tun, dass der Kleine Tiergarten nicht zum Görli wird." Im selben Bericht wurde auch Karsten Gräfe, der Leiter des zuständigen Polizeiabschnitts, zitiert. Die Polizei habe inzwischen ein Konzept entwickelt, um den Park für alle zurückzugewinnen, heißt es dort.

Bei der Berliner Justiz gibt es seit fast fünf Jahren ein Dezernat, das Hasskriminalität gegen Homo- und Transsexuelle verfolgt. Das gibt es sonst nirgendwo in Europa. Ein Interview über die Arbeit der Staatsanwälte finden Sie unter diesem Link.

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