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Projekte gegen Homophobie im Fußball: Queere Fans, anonyme Kummerkästen

Wie geht man im Verein damit um, wenn sich ein Spieler, eine Spielerin outet? Was tut man gegen Diskriminierungen auf dem Fußballplatz?

Tauchen in Vereinen Fragen wie diese auf, können sie sich an die Inititative „Fußballl für Vielfalt“ wenden, die die Bundesstiftung Magnus Hirschfeld gegründet hat. „Wir versuchen für das Thema Sexuelle Vielfalt im Sport zu sensibilisieren und Hilfestellungen zu geben“, sagt Martin Schweer, Psychologieprofessor an der Universität Vechta/Niedersachsen, der das Projekt wissenschaftlich leitet. Schweer und sein Team führen dazu viele Gespräche mit Verbandsvertretern, organisieren Podiumsdiskussionen, bieten Workshops für Vereine an und forschen auch zu dem Thema. Die Aufklärungsarbeit sei durchaus oft „mühselig“, sagt Schweer – das gelte für den Männer- wie für den Frauenfußball. Für essenziell hält es Schweer daher, dass Anstöße auch von oben kommen. DFB und Ligaverband unterstützen das Projekt finanziell, Ligapräsident Reinhard Rauball hält am heutigen Samstag die Festrede auf der Spenden-Gala der Magnus-Hirschfeld-Stiftung. Lange vor den Verbänden haben sich Fans gegen Homophobie engagiert: So sind die im Jahr 2001 gegründeten Hertha-Junxx der älteste schwul-lesbische Fanclub Deutschlands. Inzwischen gibt es ähnliche Gruppen von anderen Vereinen, etwa „Queerpass Bayern“ oder „Rainbow Borussen“. Sie sind im Netzwerk „Queer Football-Fanclubs“ zusammengeschlossen. Ebenso gibt es ein Aktionsbündnis „Fußballfans gegen Homophobie“.

In Berlin arbeitet der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) mit dem Berliner Fußball-Verband (BFV) unter anderem bei dem Projekt „Soccer Sound“ zusammen. Darüber können Vereine an Diversity-Workshops teilnehmen, es gibt Angebote für Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter. Sportler, die Diskriminierungserfahrungen gemacht haben und Hilfe suchen, können über ein anonymes Postfach Kontakt mit dem Verband aufnehmen.

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