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In Partylaune. Das LesBiSchwulen Parkfest im Freiluftkino Friedrichshain.

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Parkfest im Freiluftkino: Friedrichshain feiert queer und familiär

Queer without fear: Tausende feiern an diesem Sonnabend beim LesBiSchwules Fest im Freiluftkino Friedrichshain. Der familiäre Charakter ist den Veranstaltern wichtig.

19. Geburtstag feiert das „LesBiSchwule Parkfest“ am Sonnabend in Friedrichshain. Was 1998 als kleines Fest auf dem Gelände des Café Schönbrunn im Volkspark Friedrichshain begann, ist mittlerweile die drittgrößte Veranstaltung für Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender in Berlin. Da das Sommerfest in den vergangenen Jahren stetig gewachsen ist, findet es inzwischen auf dem Gelände des Freilichtkinos in Friedrichshain statt.

Seit 2001 ist die AWO Träger des Parkfests. Was zunächst ungewöhnlich klingt, findet Christian Meyerdirks, stellvertretender Kreisvorsitzender der Arbeiterwohlfahrt, äußerst passend: „Das Fest verkörpert die Grundwerte der Arbeiterwohlfahrt: Freiheit, Toleranz, Gleichheit und Solidarität.“ Das Motto des „LesBiSchwulen Parkfests“ ist wie seit vielen Jahren „Queer without fear“. Es gehe darum, „einen Raum zu schaffen, wo man sich ohne Angst begegnen kann“, sagt Meyerdirks.

Das Fest will nicht-kommerziell bleiben

Das Festival wird komplett durch Spenden und Sponsoren finanziert. Die Veranstalter wollen, anders als andere Events der Szene, auch weiterhin nicht kommerziell bleiben. Auch das mache den familiären Charakter des „LesBiSchwulen Parkfests“ aus, sagt Meyerdirks. Fünf- bis siebentausend Besucher werden dieses Jahr erwartet. Rund 40 Initiativen, Verbände, Parteien und Gruppen haben sich bereits angemeldet, um ihre Informationsstände auf dem Sommerfest aufzustellen.

Auch die Schlagerband Die Kusinen tritt wieder auf.
Auch die Schlagerband Die Kusinen tritt wieder auf.

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An diesen können sich die Besucher dann über die zahlreichen Angebote für Queers in Berlin informieren. Auf diese Weise böten sich auf dem „LesBiSchwulen Parkfest“ viel mehr Möglichkeiten für Begegnung und Austausch als auf dem großen Christopher Street Day, findet Meyerdirks.

Dass es dafür nach wie vor hohen Bedarf gibt, weiß die Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann (Grüne) und fragt: „Sind wir wirklich schon ganz in der Gesellschaft angekommen? Nein.“ Nach wie vor gäbe es keine tatsächliche Gleichberechtigung in Berlin. Nicht-Heterosexuelle seien in Berlin zunehmend Gewalt ausgesetzt. Auch das Thema Aids spiele leider wieder eine größere Rolle, sagt Herrmann. „Die Einforderung für Akzeptanz muss weitergehen“, sagt Herrmann. „Wir brauchen endlich eine tatsächliche Homopolitik.“

"Wir verstecken uns nicht"

Gerade Veranstaltungen wie das „LesBiSchwule Parkfest“ seien daher unglaublich wichtig für die Szene – als Symbol mit Signal nach innen und außen. „Wir wollen zeigen: Wir verstecken uns nicht. Wir sind da“, sagt die Grünenpolitikerin.

Herrmann eröffnet das abwechslungsreiche Bühnenprogramm am Sonnabend um 17 Uhr gemeinsam mit dem ehemaligen Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit, der als Schirmherr fungiert. Nach der politischen Einführung soll aber vor allem gefeiert werden: „Die Besucher sollen einfach ein schönes Fest haben, dank des Wetters wird das auch hoffentlich klappen“, freut sich Christian Meyerdirks.

- Das „LesBiSchwule Parkfest“ findet am Sonnabend, den 13. August, im Freiluftkino Friedrichshain statt. Beginn ist ab 15 Uhr, der Eintritt ist frei. Mehr Infos unter: www.parkfest-friedrichshain.de

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