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An der DHL-Paketstation an der Kantstraße Ecke Roseggerstraße in Potsdam wurde am 1. Dezember eine Paketbombe aufgegeben.

© Maurizio Gambarini/dp

Potsdam und Frankfurt (Oder): Nach Paketbomben: Polizei auf heißer Spur

Der Weihnachtsmarkt in Potsdam wurde geräumt, weil eine Paketbombe an eine Apotheke geschickt worden war. Die Polizei soll nun Spuren von mehreren Personen entdeckt haben.

Brandenburgs Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) gibt sich zuversichtlich, die DHL-Erpresser bald zu fassen – offenbar mit Grund: Die Ermittler haben in den nach Potsdam und Frankfurt (Oder) geschickten Paketbomben Spuren von mehreren Personen entdeckt. Die 50-köpfige Soko „Quer“ beim Landeskriminalamt (LKA) geht nun nach Tagesspiegel-Informationen davon aus, dass hinter den Paketen mehrere Täter stecken.

Zugleich lassen die Ermittler Bilder von Überwachungskameras durch Spezialsysteme auf Treffer in Datenbanken prüfen. Die Polizei will sich zum Stand der Ermittlungen nicht äußern. „Wir wollen Täter nicht informieren, sondern inhaftieren“, sagte ein Sprecher. Derzeit gebe es 220 Hinweise aus der Bevölkerung.

Ein QR-Code führte zum Erpresserbrief

Innenminister Schröter hatte erklärt, er gehe davon aus, dass der Fall bald aufgeklärt werden könne. Die Erpresser hatten Anfang November an einen Händler in Frankfurt (Oder) und am 1. Dezember an eine Apotheke in Potsdam Paketbomben verschickt, der Weihnachtsmarkt wurde geräumt.

Die Paketbomben – batteriebetriebener Zünder, eine mit Nägeln bestückte Metalldose samt Polenböller – hätte zu schwersten Verletzungen geführt. Ein QR-Code führte zum Erpresserbrief. Die Täter fordern mehrere Millionen Euro vom Paketdienstleister DHL.

Seither gab es keinen weiteren Fall, aber deutschlandweit Fehlalarme: Einkaufszentren wurden evakuiert oder – kurios – wegen eines brummenden Vibrators im Briefkasten der Notruf gewählt.

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