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Alle markierten Karten hatten die gleiche Farbe.

© Rolf Vennenbernd/dpa

Razzia in Berlin-Lichtenberg: Betrüger zocken mit radioaktiven Spielkarten

Eine Routinekontrolle in einer Abfallanlage führt zu einem kuriosen Fall: Im Fokus steht eine 41-jährige Restaurantbesitzerin aus Lichtenberg.

Beamte des Landeskriminalamtes haben Mitte November nach radioaktiv markierten Spielkarten in einem Restaurant, einem Asia-Markt sowie einer Karaoke-Bar sowie eine Wohnung durchsucht. Im Fokus der Ermittlungen steht eine 41-jährige Restaurantbesitzerin, in deren Lokal mit den kontaminierten Karten gespielt worden sein soll.

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Bei einer Routinekontrolle in einer Abfallbehandlungsanlage in Rüdersdorf wurde im November 2016 eine erhöhte radioaktive Belastung in einem Müllfahrzeug gemessen, in dem ausgestanzte Teile von Spielkarten lagen, die mit Jod 125 belastet waren. Nachforschungen zum Tourenplan der Müllfahrzeuge, die Untersuchungen des Abfalles und weitere Hinweise führten auf die Spur der 41-Jährigen und zum Erlass der Durchsuchungsbeschlüsse für die Geschäfte in der Marzahner Straße in Alt-Hohenschönhausen. Insgesamt fanden die Polizisten 13 mit Jod 125 kontaminierte Spielkartenteile.

Gefahr nur bei unmittelbarem Kontakt

Bei den sichergestellten Teilen handelt es sich um etwa 20 mm große, runde Ausstanzungen aus Spielkarten, die sich nur durch die Farbe des Deckblattes unterscheiden. Alle markierten Karten hatten die gleiche Farbe. Durch einen verdeckt am Körper getragenen Detektor kann der betrügende Spieler erkennen, welche Karten markiert sind und sich so beim Glücksspiel einen Vorteil verschaffen.

Bei Jod 125 handelt es sich um ein Nuklid, das eine Halbwertszeit von 60 Tagen hat. Die direkt an den Kartenteilen gemessene Ortsdosisleistung von 200 µSv/h (Mikrosievert/Stunde) überschreitet die Absperrgrenze um das Achtfache, nimmt aber wenige Zentimeter entfernt sehr stark ab. Eine Kontaminations- und Inkorporationsgefahr besteht daher nur bei unmittelbarem Kontakt. (Tsp)

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