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Polizeibeamte stehen am 29.06.2017 in Berlin auf der Friedelstraße vor dem Haus Nr. 54.

© dpa

Friedel 54 in Berlin-Neukölln: Bestand wirklich "Lebensgefahr" für die Polizei?

Ein Türknauf im linken Szeneobjekt "Friedel 54" soll unter Strom gestanden haben, erklärte die Polizei am Donnerstag. Jetzt hat sie selbst Zweifel.

Der Vorwurf war brisant: Aktivisten in der am Donnerstag geräumten Friedelstraße 54 hätten Strom an einen Türknauf gelegt. Die Polizei sprach am Donnerstag von Lebensgefahr für die Einsatzkräfte. Jetzt hat die Berliner Polizei den Vorgang noch einmal recherchiert, wirklich aufklären kann sie ihn nicht.

Demnach wurde am Donnerstag um 10:40 Uhr von einer Technischen Einheit der Polizei ein an der Kellertür festgeklemmtes Stromkabel festgestellt, heißt es in einer Mitteilung vom Freitag. Die Polizei habe dann an der Tür Spannung gemessen. "Es bestand die Gefahr eines Stromschlags bei Berühren", so die Polizei. Da die Quelle für die Spannung unklar gewesen sei, habe man die Stromversorgung im ganzen Haus um 11 Uhr abgestellt. Allerdings habe man dann, nachdem man sich Zutritt zum Keller über ein Fenster verschafft hatte, festgestellt, dass an dem gesichteten Kabel keine Stromquelle zu finden war.

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Die Polizei lässt aber offen, ob die Messung von Spannung schlicht fehlerhaft war oder ob es eine andere Stromquelle gegeben hat. "Wir können nicht mehr sagen als das, was in der Erklärung steht. Die Fragen bleiben erstmal offen", erklärte ein Sprecher der Polizei auf Nachfrage gegenüber dem Tagesspiegel.

Die Berliner Polizei hatte am Donnerstag das linke Szeneobjekt "Friedel 54" geräumt und dem Gerichtsvollzieher übergeben. Gegen diese Maßnahme gab es massive Proteste. (Tsp)

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