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Am Leipziger Platz hat sich eine Plane von einem Baugerüst losgerissen.

© Rolf Brockschmidt

Update

Feuerwehr im Dauereinsatz: Sturm "Eckhart"" fegte über Berlin und Brandenburg: ein Todesopfer

Eine Autofahrerin wurde in Brandenburg wurde von einem Baum erschlagen, in Berlin rückte die Feuerwehr bis zum späten Nachmitag 402 mal aus.

Die Warnung des Wetterdienstes kam um 12.59 Uhr. Da fegte Sturm "Eckhart"" schon über Berlin und Brandenburg. Am frühen Nachmittag forderten die starken Böen bei Bad Freienwalde (Märkisch-Oderland) ein Todesopfer. Auf einer Landstraße in der Ortschaft Zäckericker Loose an der polnischen Grenze stürzte laut Polizei eine Silberpappel auf den fahrenden Wagen einer 74-jährigen Frau aus Bad Freienwalde. Sie wurde tödlich verletzt und starb wenig später im Krankenhaus.

Die Berliner Feuerwehr rief wegen Eckhart den Ausnahmezustand aus. Das kleine Sturmtief hatte sich von dem großen stürmischen Tiefdruckgebiet namens Christoph über Nordskandinavien gelöst und war als sogenanntes Randtief nach Mitteleuropa gezogen. Bis 17.30 Uhr musste die Feuerwehr zu insgesamt 402 sturmbedingten Einsätzen ausrücken. Seit etwa 17 Uhr war aber das Schlimmste überstanden.

Die größten Einsätze gab es in Tempelhof, Mitte und Spandau. Am Adolf-Scheidt-Platz im Tempelhofer Fliegerviertel stürzte ein Baum auf eine Gaslaterne, Gas strömte aus. In Mitte riss der Sturm Solarpaneele auf dem Dach des ZDF-Gebäudes los. In der Spandauer Straße kippte ein größerer Baum gegen die Giebelwand eines Hauses, hier half das Technische Hilfswerk der Feuerwehr.

Die S-Bahn meldete um 14.02 Uhr: "Wegen diverser umgestürzter Bäume kommt es zu Verspätungen und Ausfällen im gesamten Netz der S-Bahn". Um 16 Uhr war die Ringbahn zwischen Südkreuz und Schöneberg immer noch unterbrochen. Die Sperrungen auf der S2 zwischen Buch und Zepernick und auf der S5 zwischen Fredersdorf und Hoppegarten waren wieder aufgehoben. Auf der Wannseebahn gab es wegen eines umgestürzten Baums in Höhe Sundgauer Straße zwischen Botanischem Garten und Wannsee über Stunden nur einen 20-Minuten-Takt. Im Fernverkehr der Bahn gab es bis 14.30 Uhr keine großen Störungen, einzelne Züge hatten Verspätungen.

Direkt am Leipziger Platz ist an den Gerüst eine Plane losgerissen geworden, mit dem die Eckbebauung simuliert wird. Die Leipziger Straße war deshalb zwischen Wilhelmstraße und Ebertstraße seit 13.30 Uhr gesperrt. Mehrfach seien im Stadtgebiet Autos von Ästen oder Bäumen getroffen worden, hieß es in der Feuerwehr-Leitstelle. Es wurde aber niemand verletzt.

Nach Angaben von Meteorologen wurden Sturmböen bis Windstärke 9 gemessen. Laut dem Berliner Wetterdienst Meteogroup erreicht am Sonntag bereits ein weiteres Tief Berlin und Brandenburg. Es heißt "Dieter", bringt gleichfalls starken Wind, aber keine derart stürmischen Böen mehr wie Eckhardt.

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