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In der Durchfahrt wurde der Arzt erschossen.

© Polizei

Update

Berlin-Marienfelde: Mord an Arzt: Polizei sucht Zeugen

Im Fall des am Freitag vor seiner Praxis erschossenen 67-jähriger Internisten, wendete sich die Polizei am Mittwoch mit Fragen an die Öffentlichkeit.

Diese Fragen veröffentlichte die Polizei am Mittwoch, also fünf Tage nach der Tat:

  • Wer hat am 12. Januar 2018 oder in den Tagen davor Personen wahrgenommen, die sich auf dem Gelände in der Malteserstraße oder in dessen Nähe aufgehalten haben?
  • Wer hat im Tatzeitraum verdächtige Beobachtungen im Zusammenhang mit Personen oder Fahrzeugen gemacht?
  • Wer hat im Tatzeitraum im Bereich des Tatortes lärm wahrgenommen?

So hatte der Tagesspiegel am Sonnabend berichtet:

Der Täter lauerte wohl vor der Tür. In Marienfelde ist Freitagabend ein Arzt vor der eigenen Praxis getötet worden. Gegen 19.30 Uhr verließ eine Frau über einen im Hof gelegenen Nebeneingang das Büro- und Praxisgebäude in der Malteserstraße 170. In einem Durchgang fand sie den am Boden liegenden sterbenden Mann. Die Zeugin alarmierte sofort Polizei und Feuerwehr, doch ein eintreffender Notarzt konnte nur noch den Tod des 67 Jahre alten Mannes feststellen. Schnell stellte sich heraus, dass dieser ein Kollege war. Der Internist Martin D. hatte in dem Gebäudekomplex seine Praxis.

Eine Obduktion bestätigte die Gewalltat

Am Sonnabend bestätigte eine Obduktion, dass D. getötet worden war, er wurde von mehreren Schüssen getroffen. Die 8. Mordkommission hat die Ermittlungen übernommen. Am Sonnabend wurden am Tatort erneut Spuren gesichert. Zu den Hintergründen der Bluttat gibt es keine Angaben.

Im Juli 2016 hatte ein 72-Jähriger im Benjamin-Franklin-Krankenhaus in Steglitz den Arzt Thomas P. erschossen und sich danach selbst getötet. Der Täter war bei dem Tumorspezialisten in Behandlung. Bei dem Fall wurde einer breiteren Öffentlichkeit bekannt, dass auch Polizei oder Staatsanwaltschaft Patientenakten auf der Suche nach einem Täter oder einem Motiv nicht einsehen können.

Unvergessen auch der Fall Wolfgang F. aus dem Jahr 2004: Der damals 62-Jährige fühlte sich seit vielen Jahren von Ärzten falsch behandelt und marschierte deshalb mit 7,5 Kilogramm TNT und einer scharfen Waffe in das Sozialgericht in Moabit – weil ihn ein Richter nicht als arbeitsunfähig eingestuft hatte. Mit Glück konnte F. vom Personal entwaffnet werden.

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