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Die Untersuchungen des Lastkraftwagens, mit dem Anis Amri das Attentat auf dem Weihnachtsmarkt verübt hat, sind abgeschlossen.

© dpa/ Michael Kappeler

Anschlag in Berlin: Lkw vom Breitscheidplatz zurück in Polen

Die Zugmaschine des beim Attentat auf dem Breitscheidplatz benutzten Lastwagen ist in Polen eingetroffen. Der polnische Eigentümer des Lkw hatte zuletzt die Dauer der Beschlagnahme kritisiert.

Nun ist auch die Zugmaschine des beim Attentat auf dem Breitscheidplatz benutzten Lastwagen zurück in Polen. Das stark beschädigte Fahrzeug wurde am Donnerstag über die Autobahn nach Polen gefahren. Dies hatte die Generalbundesanwalt am Mittwoch angekündigt: „Die Begutachtung des Tat-Lkw ist abgeschlossen. Er wird zeitnah übergeben.“ Nach dem Anschlag am 19. Dezember auf dem Weihnachtsmarkt mit zwölf Toten hatte die Polizei den kompletten Sattelzug als Tatwerkzeug beschlagnahmt.

Den mit 25 Tonnen Baustahl beladenen Auflieger hatten die Behörden bereits im Februar dem polnischen Spediteur zurückgegeben. Der nur leicht beschädigte Sattelauflieger war zuvor in Moabit entladen worden. Dort hatte Anis Amri den Lastwagen am 19. Dezember entführt. Den genauen Ablauf schildert erstmals der am Mittwoch veröffentlichte Bericht der Ermittler, der zahlreiche bislang unbekannte Details enthält: „Der polnische Lkw-Fahrer Lukasz Urban traf am 19. Dezember 2016 gegen 6.30 Uhr mit seinem LKW in Berlin ein. Er stellte ihn am Friedrich-Krause-Ufer gegenüber der Firma Thyssen-Krupp entgegen der Fahrtrichtung ab.

Polnischer Spediteur hatte zuletzt die Dauer der Beschlagnahme kritisiert

Grund hierfür ist, dass er seine Ladung an diesem Tag nicht mehr abliefern konnte.“ Und weiter heißt es: „Gegen 19.30 Uhr tötet Anis Amri den polnischen Lkw-Fahrer Lukasz Urban mit einem Kopfsteckschuss. Die Schussverletzung hat zeitverzögert zu seinem Tod geführt.“ Hinweise auf einen Kampf gebe es nicht.

Die Berliner Polizei hatte den Lastwagen für die Bundesbehörden auf dem Gelände der Bereitschaftspolizei in Schulzendorf an der Ruppiner Chaussee untergestellt. Nach dem Anschlag hatte die Polizei die Leiche des Fahrers in der Kabine entdeckt. Erst mit einem Tag Verzögerung hatten die Ermittler in der Kabine dann Personalpapiere von Amri gefunden. Der zuvor unter Tatverdacht festgenommene Mann kam wieder frei.

Der polnische Spediteur Ariel Zurawski hatte in der vergangenen Woche die Dauer der Beschlagnahme kritisiert. „Es hat zu lange gedauert“, sagte Ariel Zurawski der „Passauer Neuen Presse“. Zwar sei er erleichtert, dass er endlich das Fahrzeug wiederbekomme. Aber: „Die Bundesregierung ist für den Anschlag verantwortlich. Ich hoffe, dass sie für alle Schäden aufkommt, die mir entstanden sind“, sagte Zurawski.

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